Wirtschaftsausschuss des Kreistags

Ostendorfer Gymnasium bekommt neuen B-Bau

22.5.2021, 07:10 Uhr
Der B-Bau des Ostendorfer Gymnasiums, an den vier Klassenzimmer angedockt werden sollen.

© a-nn-eig-20210521_161858-8.jpg, NN Der B-Bau des Ostendorfer Gymnasiums, an den vier Klassenzimmer angedockt werden sollen.

Bei der Erweiterung, dem Umbau und der Generalsanierung des Gymnasiums Parsberg kann richtig losgelegt werden. Der Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Umweltausschuss des Kreistags vergab nämlich zahlreiche Gewerke.

Auch sprachen sich die Ausschussmitglieder bei ihrer Sitzung in der Aula des Landratsamtes für die Realisierung der Erweiterung des B-Baus des Neumarkter Ostendorfer-Gymnasiums (OG) aus. Vier neue Klassenräume sollen entstehen, weil die Tendenz zur Fünfzügigkeit erkennbar ist. Das heißt, jede Jahrgangsstufe gibt es fünfmal. Zurzeit verfügt das OG über 36 Klassenräume, 41 werden in vier Jahren prognostiziert. Die Kosten für den Anbau werden sich auf 1,37 Millionen Euro belaufen. Der Freistaat Bayern schießt die Hälfte der Summe zu, die andere Hälfte muss der Landkreis schultern, erläuterte Markus Mederer, Sachgebietsleiter Hochbau, den Kreisräten. Mit der Fertigstellung ist zum Halbjahr 2023 zu rechnen.

Für das Gymnasium Parsberg wurden die Fachraumausstattung, Putz- Tischler- und Metallbauarbeiten sowie Arbeiten für die Heizung, den Sanitärbereich, die Lüftungs- und Elektroanlagen und die Brandmeldeanlage vergeben. Rund 16 Millionen Euro müssen dafür aufgebracht werden. „Dies entspricht der Hälfte des Gesamtauftragswerts“, sagte Markus Mederer. „Es ist eine Punktlandung, weil die Summe nur zwei Prozent über der Vorausberechnung lag“, freute sich der Hochbauamtschef. Auch Landrat Willibald Gailler zeigte sich hochzufrieden.

Es gleicht sich aus

Bei den einzelnen Gewerken wurden die Vorausberechnungen sowohl unter-, als auch überschritten. Summa summarum glich sich aber alles aus. Für die Ausstattung der Fachräume erhielt die Firma Weber Kunz aus dem sächsischen Stollberg mit 436 000 Euro den Zuschlag. Das Angebot lag 13 Prozent unter der Kostenberechnung. Die Putzarbeiten darf die Firma SAH Bau und Verputz aus Coburg zum Preis von knapp 120 000 Euro ausführen. Das teuerste unter zehn Angeboten lag mehr als doppelt so hoch. Die Innentüren wird die Firma Fränkel Türen- und Fensterstudio aus Hemau zum Preis von 470 000 Euro liefern.

Die Innentüren aus Stahl und Glas montiert die Firma MB Lauterbach Metallbau GmbH aus Lauterbach zum Preis von gut 360 000 Euro und sie liegt damit über ein Viertel niedriger, als von den Experten des Landratsamtes vorausberechnet. Die Sanitärarbeiten führt die Firma Andreas Scheible aus Kelheim zum Preis von gut einer Million Euro aus. Die Elektroarbeiten obliegen der Firma Freitag aus Parsberg, die das günstigste Angebot mit gut vier Millionen Euro machte. Das Gewerk Lüftung geht an die Firma Caverion aus Deggendorf zum Angebotspreis von knapp 2,1 Millionen Euro. Die Heizung liefert die Firma W+F Haustechnik aus Beratzhausen und stellt dafür eine Rechnung von knapp 900 000 Euro. Für die Brandmeldeanlage ist die Firma Weltring aus Köln verantwortlich. Ihre Angebot beläuft sich auf 232 000 Euro.

Die Baumeisterarbeiten mussten neu ausgeschrieben werden, weil die bisherigen Angebote astronomisch hoch waren. Jetzt beschränkte man sich nur auf den Bauabschnitt 1. „Alle sieben Bieter lagen über den marktüblichen Preisen“, erläuterte Mederer. Die Firma Wittl Bau aus Beratzhausen machte mit 1,8 Millionen Euro noch das günstigste Angebot und lag damit immer noch um 330 000 Euro über den Vorausberechnungen. Zu den bisherigen Abbrucharbeiten, die die Firma Plannerer durchführt, erwähnte Mederer lobend, dass alle Arbeiten sauber und ohne Störung des Unterrichts durchgeführt wurden.

Neue Fahrzeuge

Auch einige Fahrzeugneuanschaffungen tätigt der Landkreis. So wird ein neues Kommunalfahrzeug für die Grünflächenpflege und den Winterdienst an den landkreiseigenen Gebäuden gekauft. Werner Thumann, Sachgebietsleiter Gartenkultur, Landespflege und Umweltbildung, schlug den Kreisräten das Fahrzeug „Multicar M 29“ der Firma Hako aus Schwabach vor. Gut 108 000 Euro muss der Kreis dafür ausgeben. „E-Mobile sind noch nicht praktikabel“, antwortete Thumann auf eine Frage von Grünen-Kreisrat Roland Schlusche. Für das Altfahrzeug wird man noch so um die 28 000 bis 30 000 Euro bekommen.

Des Weiteren will man eine selbstfahrende Kehrmaschine kaufen. Das bisherige Fahrzeug hat mit 180 000 Kilometern ausgedient. "Trotzdem wird man noch zwischen 30 000 und 40 000 Euro dafür erlösen“, sagte Johann Schmauser, Leiter für die Kreisstraßen. Das Trägerfahrzeug wird die Firma MAN Truck und Bus aus Nürnberg zum Preis von 86 870 Euro liefern, den Aufbau die Firma Faun Umwelttechnik aus dem niedersächsischen Osterholz-Scharmbeck zum Preis von gut 194 000 Euro.

Michael Gottschalk skizzierte in seiner Funktion als Kreisentwicklungsreferent die Neuausschreibungen für die Bahnlinie Regensburg- Nürnberg durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft (wir berichteten). Der Betreiber Agilis erhielt den Zuschlag. Auf der Strecke zwischen Parsberg und Regensburg wird beim Fahrplanwechsel 2022 ein Stunden- beziehungsweise zu Hauptverkehrszeiten ein Halbstundentakt eingeführt. Zwei Jahre später wird es auf der Gesamtstrecke Nürnberg-Regenburg einen Stunden- statt bisher Zweistundentakt geben. Es entfällt aber die bisherige zweistündige Direktverbindung von Neumarkt nach München Hbf. Durch den Umstieg in Regensburg kann man dann aber den Flughafen München erreichen. Ein Halt in Neumarkt-Süd bei Bionorica und den dortigen Schulen wird lange auf sich warten lassen. „Ohne ein drittes Gleis geht es nicht“, sagte Gottschalk. „Und das hat eine Vorlaufzeit von zehn bis 15 Jahren.“

Busse verbinden Landkreise

Der Öffentliche Personennahverkehr bedient nicht nur den Landkreis Neumarkt, sondern grenzüberschreitend auch die Landkreise Regensburg und Kelheim. ÖPNV-Sachgebietsleiter Michael Endres berichtete von sieben dazu bestehenden Buslinien. Landrat Willibald Gailler wurde von den Kreisräten ermächtigt, eine Zweckvereinbarung mit den anderen Landkreisen abzuschließen. Diese soll die Planung, Organisation und die Finanzierung dieser Linien beinhalten. SPD-Kreisrat Dirk Lippmann wollte wissen, ob es auch mit den anderen Landkreisnachbarn solche Vereinbarungen gebe. „Noch nicht“, lautete die Antwort von Michael Endres. Lippmann regte an, bei einem Nahverkehrsplan unbedingt auch alle Landkreisnachbarn zu berücksichtigen. Grünen-Kreisrat Roland Schlusche drängte auf den Einsatz von Elektro-Bussen. ÖDP-Kreisrat Wolfgang Branner appellierte, dass das365-Euro-Ticket für Jugendliche unbedingt auch auf das Gebiet des Regensburger Verkehrsverbundes (RVV) erweitert wird, das den südlichen Landkreis umfasst. „Wir sind dran“, tröstete ihn Endres.

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