Parsberg: Drogenklinik soll 2025 stehen

7.2.2020, 09:27 Uhr
Parsberg: Drogenklinik soll 2025 stehen

© Foto: Werner Sturm

Im März/April beginnen die Bauarbeiten auf dem Gelände der Klinik für forensische Psychiatrie in Parsberg. Die Bauzeit soll sich bis zum Sommer 2025 erstrecken. Marco Hutzler, Leiter der Bauverwaltung der Medbo, stellte die Planungen für den Neubau des Zentrums für Suchtbehandlungen von Jugendlichen und Heranwachsenden – kurz: Drogenklinik – vor.

Die Bautätigkeiten umfassen unter anderem den Abbruch und vierstöckigen Neubau des Stationsgebäudes und der Arbeitstherapie, den Bau einer Verbindungsmagistrale zwischen den Gebäuden, die Errichtung einer zweigeschossigen Entlass-Station und einer Arbeitstherapie-Halle, den Umbau des Pforten-Gebäudes sowie die Errichtung eines Sicherheitszaunes, eines Parkplatzes und einer Garage. Die großangelegte Baumaßnahme bringt laut Hutzler große Herausforderungen mit sich.

So würde etwa der Betrieb der Klinik während der Bauphase weiterlaufen, weshalb die bestehenden Gebäude mit zeitlichem Abstand abgerissen und die neuen parallel dazu gebaut würden. Eine weitere große Herausforderung sei es, dass die Anwohner von den Bauarbeiten so wenig wie möglich zu spüren bekämen. Es sei eine verträgliche Wegeführung notwendig, denn es sei damit zu rechnen, dass während der Bauzeit täglich bis zu 20 Lastkraftwagen 40 Fahrten von und zur Baustelle unternähmen. Dazu kämen noch rund 40 Kleintransporter täglich.

Bürgermeister Josef Bauer (CSU) unterstrich die Bedeutung des Bezirks als Arbeitgeber in Parsberg. So gäbe es in den drei Kliniken derzeit rund 280 Beschäftigte. Medbo-Vorstand, Dr. Helmut Hausner sagte den Verantwortlichen der Stadt sowie den Bürgerinnen und Bürgern Dank für die Akzeptanz der forensischen Einrichtungen. Denn die seien nicht nur mit der Schaffung von Arbeitsplätzen, sondern auch mit Sorgen verbunden. Die kommende, große Baustelle werde wohl auch Ärgernisse und Belastungen für die Anwohner mit sich bringen. Solche wolle man im laufenden Kontakt mit allen Betroffenen wenn möglich von vorneherein verhindern und im Eintrittsfall im Konsens ausräumen. "Wir wollen keine verbrannte Erde hinterlassen, wir legen Wert auf eine gute Nachbarschaft", so Hausner. Bei der Diskussion mit den Anliegern wurde deutlich, dass sich die Anfahrstrecken und Wegfahrstrecken zur und von der Baustelle alles andere als einfach gestalten. Sie führen nämlich durch Wohngebiete, in denen viele Fahrzeuge parken und vorbei an einem Seniorenheim, das sowieso nicht über ausreichende Stellplätze verfügt. Hutzler kündigte Einbahn-Regelungen, die Errichtung von temporären Parkplätzen in der Nähe der Klinik und zeitlich beschränkte Parkverbote während der Werktage an. Bürgermeister Bauer sagte, dass die Einhaltung dieser Ver- und Gebote von der kommunalen Verkehrsüberwachung überwacht werden soll. Einen wichtigen Hinweis gab es aus den Reihen der Anlieger zu einer eventuell alternativen Baustellen-Route über einen bestehenden Feldweg. Die Bauingenieure des Bezirks werden diesen Vorschlag nun eingehend prüfen.

Die große Kooperationsbereitschaft des Bezirks, der Hinweis von Hutzler, dass man weiterhin nach alternativen Strecken Ausschau halte, dass zusätzliche Rückhaltebecken für Oberflächenwasser im Bereich der Klinik angelegt werden und seine Feststellung, dass alle Art von Schäden an Straßen, Kanälen, Gebäuden und dergleichen, die im Zusammenhang mit der Baustelle entstehen, behoben werden, sorgte im Großen und Ganzen für Zufriedenheit bei den Anliegern. Das trifft auch auf die Zusage Hausners zu, dass der Bezirk für die Bauzeit ein Anrufer-Telefon, eine Mailadresse und weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten auf seiner Homepage zur Verfügung stellen werde.

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