Passionsspieler machen Kassensturz: 160 000 Euro erspielt

15.6.2009, 00:00 Uhr
Passionsspieler machen Kassensturz: 160 000 Euro erspielt

© Meyer

Der hohe Betrag konnte nur erwirtschaftet werden, weil alle 530 Mitwirkenden vor und hinter der Bühne um «Gottes Lohn» spielten. Bei der Abschlussfeier bekamen sie als kleines Dankeschön einen Bildband als Erinnerung und durften sich nach Herzenslust an einem üppigen Büfett laben. Zuvor trugen sich alle ins Goldene Buch der Stadt Neumarkt ein, so dass die Nachwelt schwarz auf weiß erfährt, wer alles anno 2009 mit dabei war, von der 101-jährigen Franziska Bruckschlögl bis zu den Kindergartenkindern, die mühselig ihren Namen ins dicke Buch kritzelten.

Stadtpfarrer Norbert Winner und Kaplan Michael Harrer feierten einen Dankgottesdienst, an dessen Ende Harrer den Primizsegen spendete. Norbert Winner, Franz Nüßlein als Cheforganisator und Gerhard Hein als Spielleiter bildeten ein erfolgreiches Trio. Sie umarmten sich und wurden mit stehenden Ovationen bedacht, genauso wie Christus-Darsteller Thomas Fries.

Franz Nüßlein als Vorsitzender der Kolpingfamilie, die die Trägerschaft hatte, verbrachte Hunderte von Stunden in der Kleinen Jurahalle und war ganz nebenbei auch noch Petrus-Darsteller. Er ließ Zahlenkolonnen Revue passieren, die einen Eindruck vermittelten, was alles geleistet wurde und welche Logistik dafür erforderlich war.

Es wurden in der Kleinen Jurahalle allein 17 Tonnen Eisen verbaut, zwölf Tonnen Spanplatten verschraubt und über 1000 Quadratmeter Teppichboden verlegt. 25 000 Getränkeflaschen gingen bei den 18 ausverkauften Aufführungen über den Tresen, dazu wurden 15 000 Semmeln mit einer halben Tonne Wurst und Käse belegt und über 5000 Brezen in den Pausen verschnabuliert. 1000 Meter Stoff wurden für die neuen Kostüme vernäht, wofür Rita Iberl mit Team verdienten Applaus bekam.

Neumarkt richtete auch zum ersten Mal die Euro-Passion aus. Herbert Kippes sorgte für die reibungslose Organisation beim Empfang der Gäste aus vielen Passionsspielorten.

Spielleiter Gerhard Hein erinnerte in Versform an das anstrengende, aber erfüllende letzte Jahr. Vieles war neu, von den Kostümen bis zu Esel Schorschi, der beim Einzug Jesu in Jerusalem dabei war. Zahlreiche Anekdoten luden zum Schmunzeln ein, Hein erinnerte aber auch an ernste Situationen. Für alle, ob vor oder hinter der Bühne, dichtete Hein anerkennende Verse. «Es war eine Bereicherung fürs Leben», fasste er zusammen.

Bürgermeister Franz Düring, der selbst zum ersten Mal auf der Bühne stand, betonte, dass die Passionsspieler Neumarkt weit über die Grenzen bekannt gemacht hätten. Jeder dürfe stolz sein, bei diesem für Neumarkt sehr wichtigen Ereignis mit dabei gewesen zu sein.