Postbauer-Heng spürt den Druck der Attraktivität

20.2.2021, 12:54 Uhr
Postbauer-Heng spürt den Druck der Attraktivität

© Jens Dietrich

Wichtige Standortkriterien seien offensichtlich und würden vor allem von Neubürgern immer wieder angeführt, so Bürgermeister Kratzer: Einmal die sehr gute Verkehrsanbindung. Außerdem bietet Postbauer-Heng mittlerweile ein umfassendes Betreuungsangebot für Kinder und Jugendliche, angefangen von der Krippe, den Kitas, einem Waldkindergarten bis hin zur Erich Kästner Grund- und Mittelschule und dem Hort. Eine dritte Säule sei in den letzten zehn Jahren umfassend ausgebaut worden – der Bereich Soziales: Streetwork, Jugendtreff, Familienstützpunkt und seit vorigem Jahr neu hinzu gekommen die Beratungsstelle Familiengesundheit vor Ort.

Starker Zuzug

Dies führt zu einem Zuzug, der noch stärker ausfallen würde, wenn der Wohnungs- und Grundstücksmarkt es hergeben würde. Derzeit könne der Markt Postbauer-Heng keine kommunalen Baugrundstücke anbieten, mangels Verkaufsbereitschaft der Grundstückseigentümer von potentiellen Erschließungsflächen. Hinzu käme, dass es etwa 250 erschlossene und baureife Grundstücke gebe, jedoch wiederum im Privatbesitz. Grundsätzlich solle die Innenverdichtung Priorität haben, analog der Novellierung der Bayerischen Bauordnung.

Bei der Analyse der Einwohnerstatistik der letzten zehn Jahre ist folgendes festzustellen. Die Einwohnerzahl ist innerhalb eines Jahres um 44 Personen auf nunmehr 8152 gestiegen. Vor zehn Jahren waren es noch 7651 Einwohner, also ziemlich genau 500 Neubürger in diesem Zeitraum. Geburten und Sterbefälle halten sich mit der Zahl 70 jährlich ungefähr die Waage, wobei es mehrjährig betrachtet mehr Geburten als Sterbefälle gibt.

Hauptort und sieben Ortsteile

Die knapp 25 Quadratkilometer umfassende Gemeinde besteht aus dem Hauptort und weiteren sieben Ortsteilen. Zum Stichtag 1. Januar 2021 lebten im Hauptort Postbauer-Heng 4606 Personen, Kemnath ist, an der Zahl der Einwohner gemessen, der zweitgrößte Ort in der Gemeinde. Dort haben jetzt 1837 Menschen ihren Hauptwohnsitz, 33 mehr als ein Jahr zuvor. In Pavelsbach dagegen leben jetzt mit 913 Personen elf weniger als zu Beginn des letzten Jahres. Buch und Wurzhof weisen mit 238 (Vorjahr: 241) einen Rückgang der Einwohnerzahl um drei auf. In Dillberg leben jetzt 110 Personen (Vorjahr 101), in Köstlbach 182 (Vorjahr 164) und An der Heide 51 (Vorjahr 52).

Bürgermeister Horst Kratzer sieht insgesamt eine positive Bilanz mit der großen Herausforderung zwischen Zuzugsdruck, Flächenverbrauch und den daraus resultierenden infrastrukturellen Maßnahmen.

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