Bilanz der Aktionswoche

Potzblitz: Polizei zog in der Oberpfalz Temposünder aus dem Verkehr

20.7.2021, 15:17 Uhr
Auf den Landstraßen in der Oberpfalz haben Polizeibeamte in der Aktionswoche  Tempokontrollen vorgenommen und viele Gespräche geführt. 

© dpp Auto Reporter Auf den Landstraßen in der Oberpfalz haben Polizeibeamte in der Aktionswoche  Tempokontrollen vorgenommen und viele Gespräche geführt. 

Die Zahlen: An 237 Messstellen wurden mehr als 87.242 Fahrzeuge kontrolliert, 2.259 Geschwindigkeitsüberschreitungen mussten dabei geahndet werden. Wohl eine mittlere zweistellige Zahl an Fahrverboten wird die Folge sein, heißt es in einem Pressetext des Polizeipräsidiums Oberpfalz.

In der Oberpfalz kamen im letzten Jahr 47 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Davon wurden 35 auf Landstraßen getötet. In über einem Drittel der Fälle (13) war überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit ursächlich.

In puncto Verkehrssicherheit stehen daher die Landstraßen besonders im Fokus der Oberpfälzer Polizei. Die Erfahrungen zurückliegender Schwerpunktaktionen ( etwa beim Blitzmarathon) zeigen dabei, dass sich durch wiederkehrende Geschwindigkeitsüberwachungsaktionen die gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeiten und damit Unfallrisiken senken lassen.

Verschiedenste Geräte im Einsatz

Aktuell gab es nun die Aktion Geschwindigkeit. Dabei führten alle Verkehrspolizeiinspektionen und Polizeidienststellen des Polizeipräsidiums Oberpfalz intensive Geschwindigkeitsüberwachungen auf Landstraßen durch - auch in Neumarkt.

Zum Einsatz kam sämtliches Verkehrsüberwachungsgerät, d.h. mobile Geschwindigkeitsmessgeräte („Blitzer“), Handlaser-Messgeräte, Überwachungsfahrzeuge und der sog. „Enforcement Trailer“, ein mobiler Anhänger mit einem Lasermessgerät, das über längere Zeit selbständig Messungen durchführt.

"Verkehrserzieherische Gespräche"

Ziel der Aktion "war es, insbesondere an gefährlichen Unfallhäufungspunkten auf Landstraßen das Geschwindigkeitsniveau zu senken, dabei vor allem gegen Raser konsequent einzuschreiten und bei Geschwindigkeitsüberschreitungen im Zuge von Anhaltekontrollen in verkehrserzieherischen Gesprächen Einsicht und eine Verhaltensänderung zu bewirken", so der Polizeibericht weiter. Letztlich sollen durch ein geschärftes Bewusstsein für die Risiken und Folgen zu schnellen Fahrens Unfälle und das damit einhergehende Leid für Beteiligte und Angehörige vermieden werden.

Den traurigen Höchstwert in der Oberpfalz erreichte ein Fahrzeugführer auf einer Landstraße im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Bei zulässigen 70 km/h fuhr er mit 159 km/h. Der Pkw-Fahrer hat nun mit einem Bußgeld in Höhe von mindestens 600 Euro, 2 Punkten und 3 Monaten Fahrverbot zu rechnen.

Ohne Gurt, mit Handy

Auch 108 weitere Verstöße mussten geahndet werden: Bei den meisten Verstößen handelte es um nicht angelegte Sicherheitsgurte, die Nutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt sowie Fahren ohne Fahrerlaubnis. Im Rahmen der Verkehrskontrollen wurden nicht nur verkehrsrechtliche Belange überprüft, sondern es wurde auch die Kriminalitätsbekämpfung im Auge behalten.

Zur Durchführung der Geschwindigkeitskontrollen waren in der Aktionswoche insgesamt 387 Beamte eingesetzt, die knapp 1300 Einsatzstunden geleistet haben.

Meist einsichtig

Die Polizeibeamtinnen und -beamten der Oberpfalz trafen an den Kontrollstellen meist auf verständnisvolle und einsichtige Fahrzeuglenker, auch wenn der Anlass für das Gespräch mit der Polizei in manchen Fällen bei zu erwartenden Bußgeldverfahren, Punkten und Fahrverboten kein angenehmer war. Letztlich war den kontrollierenden Beamtinnen und Beamten wichtig zu vermitteln, dass die Geschwindigkeitsüberwachung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer dient. Die Bilanz der Aktionswoche mit einer Vielzahl an Beanstandungen bestätigt dabei, dass Geschwindigkeitskontrollen ein Hauptaugenmerk der polizeilichen Arbeit bleiben müssen.

Im "Verkehrssicherheitsprogramm 2030“ der Polizei sind weitere Hinweise zusammengestellt.


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