Preiserhöhung: Berle-Bad könnte teurer werden

16.10.2020, 07:52 Uhr

Dies auch deswegen, weil man "das Bad nicht zwei Jahre zusperren könne", wie der Fraktionssprecher der CSU, Andreas Höffler, anmerkte, um dann unverzüglich die Nutzungsgebühren höher anzusetzen.

Die Preiserhöhung soll erst dann wirksam werden, wenn das Bad wieder komplett genutzt werden kann, merkte Kämmerer Christian Rogoza an. Außerdem entspreche die vorgeschlagene Gebührenerhöhung der Empfehlung der örtlichen Rechnungsprüfung, so Bürgermeister Eisenreich. Sie könne unter Berücksichtigung des angebotenen Services und im Hinblick auf die langjährige Gebührenstabilität der Öffentlichkeit plausibel erläutert werden.


Berle stößt an bauliche Grenzen


"Es bestehen nach wie vor deutliche Rabattmöglichkeiten durch den Kauf von Wertkarten. Diese stellen ein sehr beliebtes Tarifinstrument dar, das von den Badegästen bisher gerne und vielleicht in Zukunft noch mehr genutzt wird."

Das Kostendeckungsprinzip solle wenigstens in Ansätzen verfolgt werden, auch wenn von der Natur der Sache her die öffentliche Einrichtung Erlebnisbad immer defizitär und damit aus Steuermitteln finanziert bleiben wird.

In diesem Zusammenhang wurde auch darauf hingewiesen, dass nur ein Bruchteil der Besucher des Erlebnisbades aus der Großgemeinde Berching stammt und somit alle Bürger mit ihren Steuermitteln eine "Landkreiseinrichtung" finanzieren.

Ein Draufzahlgeschäft

Den Stadträten war allerdings auch bewusst, dass das Berle ein "Draufzahlgeschäft" ist. Denn wie Rogoza auf Anfrage der NN zur Kenntnis gab, belaufen sich die Ausgaben hierfür auf knapp über eine Million Euro im Jahr. Erwirtschaftet über Eintrittskarten wurden nur zirka 450.000 Euro. Was konkret bedeutet, dass Berching für das Berle-Bad 600.000 Euro pro Jahr aus dem Haushalt zuschießen muss.

Das Resultat aus den vielen Fragen und Vorschlägen der Räte, denen Bürgermeister Ludwig Eisenreich und Kämmerer Christian Rogoza nachkommen wollen, ist, dass die "Nachbesserungen" bei der nächsten Sitzung des Stadtrats vorgelegt werden. Vorschläge hierfür will der Kämmerer bis dahin aufbereiten.


Berle sperrt wieder auf


Einige Beispiele zu den Änderungswünschen der Stadtverwaltung, die dann erst gelten sollen, wenn im Bad wieder Normalbetrieb herrscht. Das heißt, dass dann auch die Dampfgrotte und der Whirlpool genutzt werden können: Die Eintrittspreis für Erwachsene für eineinhalb Stunden soll von drei auf vier Euro erhöht werden, für Jugendliche von zwei auf 2,50 Euro. 2,5 Stunden Aufenthalt im Bad sollen künftig 5,50 statt vier Euro bei Erwachsenen und vier Euro statt 2,50 Euro für Jugendliche kosten. Für die Wertkarte 100 Euro müssen derzeit 82,50 Euro, künftig 85 Euro entrichtet werden, für die Wertkarte 200 Euro statt 135 Euro künftig 160 Euro.

Auch die Hundesteuer steigt

Auch die Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung wird "angepasst". Die Beschlussempfehlung des Finanzausschusses an den Stadtrat besagt, dass der Erschließungsbeitrag bei selbst bezahltem Anschluss pro Quadratmeter Grundstücksfläche künftig 1,19 Euro (bis jetzt 1,10 Euro) kostet, für die Geschossfläche sind 10,27 Euro/Quadratmeter (9,99 Euro) zu entrichten.

Der Beitrag bei integriertem Grundstücksanschluss wird auf 1,98 Euro/ Quadratmeter (1,71) beziehungsweise 18,82 Euro/Quadratmeter (17,11) festgesetzt. Auch die Hundesteuer wird erhöht: für einen Hund auf 40 Euro und jeden weiteren auf 50 Euro.

Die Friedhofsgebührensatzung wurde zuletzt im Jahre 2016 mit der Änderung der Bestattungsgebühren aktualisiert. Eine Kostendeckung im Bereich des Bestattungswesens sei auch hier nicht zu erreichen, hieß es.

Stattdessen wurde vom Kämmerer eine pauschale Anpassung der Gebühren um rund 14 Prozent vorgeschlagen. Gerechnet über den abgelaufenen Kalkulationszeitraum entspreche dies einer jährlichen Preissteigerung von 3,5 Prozent.

Ein Kindergrab kostet künftig statt 21 Euro 24 Euro pro Jahr, ein Erwachsenengrab statt 42 Euro 48 Euro pro Jahr, ein Urnengrab statt 42 Euro 48 Euro pro Jahr. Für Urnenwand, Urnenstele oder Urnenfeld sind statt 63 Euro 90 Euro pro Jahr zu entrichten. Ein Familiengrab kostet statt 84 Euro künftig 96 Euro pro Jahr, vorausgesetzt, der Stadtrat stimmt zu.

Bilanz der Spitalstiftung

Schließlich gab Kämmerer Rogoza noch die Bilanz der Spitalstiftung zur Kenntnis. Der Verwaltungshaushalt schließt in Einnahmen und Ausgaben mit rund 9700 Euro, der Vermögenshaushalt mit 25.000 Euro, der Gesamthaushalt demnach mit 34.700 Euro ab. An Rücklagen wurden 332.582 Euro festgestellt. Das Darlehen für den Umbau wurde getilgt.

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