Prima Handwerker mit langen Fingern

20.8.2014, 18:52 Uhr

Handkreissäge, Hobel, Kompressor, Bohrmaschine, Klebeband, Schussnägel. . . Eine nicht enden wollenden Liste von gestohlenen Materialien verlas die Staatsanwaltschaft in der Anklageeröffnung. Über einen Zeitraum von drei Jahren sammelte der 36-jährige Zimmermann mehr als 60 Werkzeuge aus dem Betrieb seines Arbeitgebers.

„Was wollten Sie denn damit?“, fragte Amtsrichter Würth den Angeklagten. „Sie hatten ja fast einen Zweitbetrieb bei der Menge.“ Der Angeklagte wusste keine plausiblen Gründe für sein Vorgehen.

Die Waren hat er vollständig zurückgegeben und einen Schadensausgleich von circa 18 000 Euro bezahlt. „Das hatte keiner erwartet, er war als Mitarbeiter unersetzlich“, so der Chef des Betriebs. Es hätte sogar Überlegungen gegeben, ihn trotz seiner langen Finger wieder einzustellen.

Drei Wochen nach seiner Kündigung rief ein anderer Betrieb bei dem 36-Jährigen an. Sie hätten mitbekommen, was vorgefallen war, würden ihn jedoch gerne einstellen.

„Das spricht Bände“, sagte der Richter, zeigte Milde und verurteilte ihn zu einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung, dazu einer Geldauflage von 3000 Euro.

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