Raiba Parsberg-Velburg ist für Fusionen offen

24.6.2018, 10:26 Uhr
Raiba Parsberg-Velburg ist für Fusionen offen

© Foto: Werner Sturm

Der Aufsichtsratsvorsitzende Roland Lehner zeigte sich erfreut darüber, dass die Zahl der Mitglieder auf 5754 angewachsen ist. In einer Gedenkminute wurde den verstorbenen Mitgliedern aus dem vergangenem Jahr gedacht. Unter ihnen war auch der Ehrenvorsitzende Ludwig Freitag aus Parsberg, der von 1968 bis 1997 als ehrenamtliches Vorstandsmitglied und Vorstandsvorsitzender für die Bank tätig war.

Vorstandssprecher Martin Reindl erinnerte zunächst an die folgenschwere Pleite der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers vor zehn Jahren und sagte: "Die Genossenschaftsbanken haben die Finanzkrise nicht verursacht, sondern haben mit dafür gesorgt, dass Deutschland diese Krise so gut gemeistert hat. Dafür treffen die Folgen der Finanzmarktkrise unsere Bank jedoch besonders und in mehrfacher Hinsicht." Eine dieser Folgen sei die extreme Niedrigzinspolitik der EZB, welche die Zinsmargen des bei der Raiffeisenbank traditionell risikoarmen Geschäftsmodells dahinschmelzen ließen.

Eine weitere Folge sei die Bankenregulierung, welche die Bürokratie und die Personalkosten für hoch ausgebildete Spezialisten vervielfältigt hätten. "Alleine in unserem Haus sind seit Ausbruch der Krise schätzungsweise drei bis vier Mitarbeiter zusätzlich nötig, um alle neuen Regularien und Meldungen einzuhalten und zu erstellen, ohne dass wir hierfür auch nur einen einzigen Euro an Ertrag generieren können", so der Vorstandssprecher.

Zu all diesen zusätzlichen Herausforderungen komme ein sich weiter verschärfender Wettbewerb in der deutschen Bankenlandschaft, stellte Reindl fest. "Um diese Herausforderungen zu meistern, kann ein wirtschaftlicher Zusammenschluss mit einer anderen Genossenschaft Sinn ergeben."

Vorstand Roland Pirzer konnte den Vertretern trotz anhaltender Niedrigzinsphase und in einem Umfeld immer stärkerer Regulierung ein zufriedenstellendes Jahresergebnis präsentieren. Die Bilanzsumme konnte auf 395,9 Millionen Euro gesteigert werden. Zum Stichtag 31. Dezember 2017 haben die Kunden der Bank Einlagen in Höhe von 302,4 Millionen Euro anvertraut, was einer Steigerung von drei Prozent entspricht. Das Kundengesamtvolumen stieg um 8,1 Prozent auf 179,2 Millionen Euro. Die gesamten Ausleihungen konnten sogar um 15 Prozent auf insgesamt 222,5 Millionen Euro ausgebaut werden.

Das betreute Kundengesamtvolumen erreichte am Jahresende einen Stand von 720,2 Millionen Euro, was einem Zuwachs von neun Prozent entspricht. Das Betriebsergebnis konnte trotz der Belastungen aus Regulatorik und Niedrigzinspolitik stabil gehalten werden. Die Bilanz weist einen Jahresüberschuss von rund 1,117 Millionen Euro aus, der Bilanzgewinn beträgt 269 000 Euro. Im landwirtschaftlichen Warengeschäft konnte der Umsatz der im Jahr 2016 ausgegliederten Waren GmbH um 5,2 Prozent auf 6,1 Millionen Euro gesteigert werden. Zurückzuführen ist dies auf die deutlich gestiegenen Gesamtmengen.

Die Bauarbeiten für die Erweiterung der Siloanlage in Batzhausen sind inzwischen abgeschlossen, so dass auch diese zusätzlichen Kapazitäten zur anstehenden Ernte bereits genutzt werden können. Die Mitglieder und Eigentümer der Bank erhalten neben der einprozentigen Dividende noch einen individuellen Mitgliederbonus. Hier kann jedes Mitglied in Abhängigkeit zur Intensität der Geschäftsverbindung zur Bank eine Gesamtverzinsung von bis zu elf Prozent auf das Geschäftsguthaben erreichen. Im Durchschnitt erreichen laut Pirzer die Mitglieder eine Verzinsung von 5,59 Prozent durch Dividende und Bonus.

Spenden für Vereine

Auch im vergangenem Jahr konnten wieder zahlreiche regionale Vereine, Schulen und Kindergärten mit einem Spendenvolumen von 46 150 Euro bei ihrer Arbeit unterstützt werden.

Laut Aufsichtsratsvorsitzenden Lehner hat der Genossenschaftsverband Bayern den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk für den Jahresabschluss erteilt. Turnusgemäß schieden nach dreijähriger Amtszeit Peter Koller und Roland Lehner aus dem Aufsichtsrat aus. Beide stellten sich zur Wiederwahl und wurden einstimmig gewählt. Mit der Silbernen Ehrennadel sowie einer Urkunde des Genossenschaftsverbandes Bayern wurde der langjährige Aufsichtsrat Anton Ferstl geehrt.

Die Verleihung dieser Auszeichnung für seine 25-jährige Tätigkeit im Aufsichtsrat nahm der Regionaldirektor des Genossenschaftsverbandes Bayern Franz Penker aus Vilsbiburg vor. Er lobte das Wirken von Anton Ferstl, sein langjähriges Engagement und seine Treue.

Die Mitgliederversammlung für die Bereiche Parsberg, Lupburg und Hohenfels findet am Mittwoch, den 4. Juli im Gasthaus Nutz in Hamberg statt. Für die Bereiche Velburg und Seubersdorf ist Donnerstag, der 5. Juli im Gasthaus zur Adelburg in Hollerstetten vorgesehen.

Neben den Geschäftszahlen werden die Mitglieder jeweils zum aktuellen Thema "Vorsicht Falle – Trickbetrüger unterwegs" von Kriminalhauptkommissar Otto Freisleben informiert.

Keine Kommentare