Reichertshofener im Widerstand gegen Ersatzneubau-Trasse P53

26.10.2019, 11:48 Uhr
Reichertshofener im Widerstand gegen Ersatzneubau-Trasse P53

© Foto: Wolfgang Fellner

Mit rund 40 Bürgern war die Versammlung gut besucht, sagt Bürgermeister Werner Brandenburger. Vor allem die Trassenplanungen treiben die Menschen um, die in Reichertshofen und Forst leben - sie hatten Unterschriften gesammelt und dem Bürgermeister gegeben, allerdings keine eigene BI gegründet, wie Brandenburger anmerkte. Der sagte zu, sich dafür einzusetzen, dass die Trasse nicht kommt, zumal "keiner genau sagen kann, ob sie nun nötig ist oder nicht", so Brandenburger. Die Gemeinde Sengenthal werde im Raumordnungs- und beim Planfeststellugsverfahren eine Stellungnahme als Träger öffentlicher Belange abgeben und sich dagegen äußern.

Brandenburger sagte aber auch, dass die Gemeinde da nur ein Träger unter mehreren sei und die Planung ja nicht selbst betreibe. Die Entscheidung, die Trasse zu planen, habe der Bundestag per Gesetz getroffen. Dorthin müsse sich auch der Protest richten. Er informierte, dass kommende Woche am Dienstag ein Termin mit MdB Alois Karl angesetzt sei, allerdings mit Voranmeldung. Dort wolle er die Unterschriften weitergeben.

Er wünsche sich von Karl, dass er sich zum Beispiel in der Jurahalle, wo viele Zuhörer Platz finden, einen Termin für alle BI-Vertreter mache, um die Stimmung und die Argumente direkt zu erleben. Kontraproduktiv findet Brandenburger die Äußerungen von Bundesinnenminister Horst Seehofer in Dietfurt im Sommer, als dieser meinte, die Juraleitung brauche es nicht - das habe weiter für Verwirrung gesorgt.

Straßenschäden moniert

Außerdem gab es in Reichertshofen Klagen über eine Spedition, die im Gewerbegebiet ansässig ist. Die Lastzüge sorgten für Schäden an Straßen und Banketten. "Wenn einige Risse zusammengekommen sind, werden wir die mit Bitumen ausgießen lassen, die Bankette müssen wir halt schottern", so Brandenburger. Er hofft auf Entspannung der Situation, wenn das Gewerbegebiet fertig ist - dann gebe es keine Sackgasse mehr, sondern einen Anschluss zur Straße.

Die Reichertshofener Kläranlage wird aufgelassen und das Schmutzwasser künftig nach Neumarkt gepumpt. Das Projekt kostet Geld, und weil Wasserver- und Abwasserentsorgung kostendeckend laufen müssen, werden die Kosten auf die Bürger umgelegt. Wie viel das ausmacht, sei noch nicht absehbar, da alles erst kalkuliert werden müsse, so Brandenburger. Im Vergleich mit den Nachbarkommunen sei der Preis im Moment extrem günstig, der müsse angepasst werden.

Der Bau einer Druckleitung und die Entsorgung in Neumarkt sei günstiger als die Sanierung der alten Teichkläranlage, so Brandenburger weiter, als Nachfragen kamen: Vor 30 Jahren sei diese Art Kleinkläranlage als das Non-plus-Ultra angepriesen worden. Inzwischen sei die Anlage in die Jahre gekommen, antwortete der Bürgermeister, in acht bis zehn Jahren hätten sich die Kosten amortisiert, da künftig auch Personalkosten wegfallen.

Außerdem gab es den Wunsch nach neuen Spielgeräten auf dem Reichertshofener Spielplatz sowie nach einer Sitzgelegenheit. Letztere sei schon in Arbeit und werde kommen, für Spielgeräte gebe es im Haushalt einen Ansatz, da werde man die Wünsche prüfen – es gehe um die gerechte Verteilung in allen Ortsteilen.

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