Revival mit vier Weltmeistern auf nur einem Rad
24.4.2017, 09:40 Uhr
Mehr als 1000 Einrad-Fans strömten vor 2010 einmal im Jahr in die Zentrale Hochschulsportanlage in München. Dann plötzlich wurden größere Veranstaltungen in der Halle verboten. "Alle fanden es schade, dass es den Einradtag nicht mehr gibt", sagt Heidi Radeck vom Circusverein Neumarkt, der immer mit einem Bus an die Isar gereist war. Denn das Einrad zählt zum Standardrepertoire der jungen Turner und Akrobaten. Auch wenn sie derzeit keine Wettkämpfe damit bestreiten.
Jetzt ist er aber wieder da, der Bayerische Einradtag. Und wohl niemand freut sich darüber mehr als Petra Plininger. Die Mühldorferin ist Gründerin und Vorsitzende des Einradverbands Bayern, und sie war gleich Feuer und Flamme, als Alexander und Heidi Radeck vom Circusverein kurzfristig einen gemeinsamen Hallentermin in der MS Neumarkt West und im benachbarten Willibald-Gluck-Gymnasium ergatterten.
Ganz beschaulich und bescheiden war der Neustart mit rund 60 Teilnehmern am Sonntag. Doch bei den Leitern des Workshops wurde nicht gekleckert: Vier Koryphäen des Einradsports, der zahlreiche Disziplinen von der Abfahrt über Freestyle bis zum "Stehen auf Zeit" umfasst, gaben ihre erstaunlichen Fähigkeiten auf nur einem Rad gerne an den Nachwuchs weiter. Und auch einige erfahrene Einradfahrer holten sich Tipps ab.
Ein Heimspiel hatte Trainer Nicolas Neumann. Der Student aus Burgthann reifte einst im Circusverein zum Top-Fahrer heran; 2014 wurde er in Montreal Weltmeister in der Trick-Disziplin "Flat". Die anderen Workshops leiteten Lisa Hanny vom TSV Kastl, amtierende Weltmeisterin und Weltrekordlerin im Weitsprung und im Coasting, die dänische Freestyle-Weltmeisterin Katrine Jensen und Downhill-Champion David Weichenberger aus Innsbruck.
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