Rinderspacher macht Pyrbaumer SPD Mut

30.1.2020, 10:54 Uhr
Rinderspacher macht Pyrbaumer SPD Mut

Ortsvorsitzender Frank Papenburg begrüßte die zahlreichen Besucher, Kandidaten und Ehrengäste im Bürgersaal. Bürgermeister Guido Belzl stellte ihnen den Entstehungsprozess des jetzt repräsentativen Gebäudes vor.

Neumarkts zweite Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger, die personifizierte Sozialkompetenz aus dem Landratsamt, wie sie genannt wurde, lobte in ihrem Grußwort besonders die weibliche Präsenz auf der SPD-Kandidatenliste zum Marktrat. Elf Genossinnen bewerben sich um die 20 Plätze. "Das haben wir in Neumarkt nicht geschafft. Gratulation."

Landratskandidat Dirk Lippmann stellte gerade die Vita des Gastredners Rinderspacher kurz vor, da stand er auch schon mitten unter den Pyrbaumer Genossen. In seiner Rede machte der MdL den Kandidaten zur Wahl am 15. März Mut. Deutlich stellte er die sozialen Errungenschaften der SPD in Bayern heraus.

"Die SPD hat den Bayern die Demokratie gebracht." Und zur Gegenwart meinte er: "Auch aus der Opposition heraus lässt sich Gutes für die Men-schen erreichen." Und er belegte dies mit zahlreichen Beispielen. Die Leistungen der CSU hingegen würden zwar großspurig angekündigt, erwiesen sich bei näherer Betrachtung aber als durchaus mickrig. Als Beispiel nannte Rinderspacher die Verlegung von Ämtern in die Fläche. "2225 Stellen wurden angekündigt. Nach fünf Jahren sind es gerade einmal 148 geworden."

"Mehr Butter aufs Brot"

Bayern brauche mehr Vertrauen der Regierenden in die Kommunalpolitik. Dort wisse man, was wirklich gebraucht wird, und das sei keine Gängelung von oben durch die zentralistische Förderpolitik der Gegenwart, "die Kommunalpolitiker zu Bittstellern macht". Insgesamt gebe es 400 Fördertöpfe – wer kenne sie überhaupt alle? Die Kommunen bräuchten "mehr Butter aufs Brot".

Hart ins Gericht ging der frühere Fraktionsvorsitzende der Landtags-SPD mit den Vorschlägen der Grünen zur Reduzierung des Flächenfraßes mit Zertifikaten. Über die großartigen Leistungen der Bürger im Ehrenamt kam er zum Wähler allgemein: "Sie erwarten von uns gar nicht immer die 100-Prozent-Lösung oder mehr Geld, nein – sie erwarten vielmehr, ernst genommen zu werden."

Roland Lehmeier, Bürgermeister-kandidat der SPD für Pyrbaum, dankte dem nicht mehr antretenden Bürgermeister Belzl für seine 18-jährige, erfolgreiche und nicht immer einfache Zeit als Oberhaupt der Marktgemeinde. Vieles wurde auf den Weg gebracht, die Zusammenarbeit mit der SPD habe sich durch Konstruktivität ausgezeichnet. Pyrbaum habe sich stets weiterentwickelt.

Keinesfalls dürfe man sich auf dem Erreichten ausruhen: "Die nächsten Jahre stellen gewaltige Herausforderungen an uns." Es müssten gewaltige Schulden gemacht werden, um die Projekte zu stemmen. Der Umbau der Schule in Pyrbaum, die Modernisierung des Rathauses, der Klosterstadel in Seligenporten oder einfach die nötigen Investitionen, die man nicht sieht, wie die Erneuerung von Straßen oder Wasserleitungen müssten geschultert werden. "Die Spielräume werden kleiner."

Es gebe aber auch Veränderungsdruck, der nichts kostet. Lehmeier spielte auf die teils rüden Umgangsformen und das Ortsteil-Denken im Rat an. Das bringe generell nichts und verzögere notwendige Entscheidungen nur unnötig.

"Leben und Wohlfühlen in Pyrbaum" will Lehmeier auch zu seinem Motto machen, falls die Wähler ihm das Vertrauen schenken. Die Wertschätzung des Ehrenamtes sei damit untrennbar verbunden und eine menschliche Seniorenpolitik. Kindergärten, Schulen und eine ehrliche Jugendpolitik sicherten die Zukunft Pyrbaums.

Dazu gehöre auch eine deutliche Verbesserung des ÖPNV und eine Sicherung der Nahversorgung. Vor allem, kündigte Lehmeier an, wolle er im Falle seiner Wahl ein Bürgermeister derer sein, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

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