Saber Junction 20 in Hohenfels: Manöver mit strikten Corona-Regeln

29.7.2020, 05:30 Uhr
 Saber Junction 20 in Hohenfels: Manöver mit strikten Corona-Regeln

© Foto: Andre De Geare

 Saber Junction 20 in Hohenfels: Manöver mit strikten Corona-Regeln

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An der Großübung vom 3. bis 27. August werden 4000 Soldaten der US-Armee und der Verbündeten und Partnernationen Albanien, Georgien, Lettland, Litauen, Moldawien, Nord-Mazedonien, Rumänien und der Ukraine teilnehmen.

Ein Militärmanöver als gigantische Virenschleuder internationalen Ausmaßes? Die US-Armee tut nach eigenen Angaben alles, um Corona-Infektionen sofort zu erkennen und bestenfalls zu verhindern. Die Neumarkter Nachrichten stellten gestern der Pressestelle der US-Armee die Frage, ob man eventuell die Absage des Manövers diskutiert habe. Eine Stellungnahme dazu war nicht zu erhalten. Die Verantwortlichen seien in einer Besprechung, hieß es.

US Army kündigt "Schutzring" an 

Beim Eintreffen der ersten Teilnehmer an der Übung in diesen Tagen betrieb das Joint Multinational Readiness Center (JMRC) in Hohenfels nach eigenen Angaben maximalen Aufwand, um jegliches Infektionsrisiko für die GIs und die Soldaten anderer Nationen möglichst auszuschließen.

"Für Saber Junction 20 schafft JMRC einen Schutzring, der alle Truppen und die örtliche Gemeinde während der Militärübung schützen soll", sagte Oberstleutnant Kristopher Gillet, leitender ausführender Offizier bei JMRC, laut Pressemitteilung der US-Armee. Die Vorbeuge-und Schutzmaßnahmen würden unter anderem das vorübergehende Verbot vorsehen, sich räumlich zu bewegen. Zudem müssten Abstandsregeln eingehalten und die rotierende Schichtarbeit geleistet werden.

Soldaten müssen zwei Wochen in eine Art Quarantäne

Soldaten, die im Lager Albertshof angekommen seien, hätten eine Covid-19-Sicherheitsunterweisung erhalten. Nach einer medizinischen Untersuchung folgt eine Art Quarantäne: Zwei Wochen lang seien sie in ihrem Bewegungsradius sehr eingeschränkt. Alle Neuzugänge seien auf Covid-19 getestet worden – sowohl bei der Ankunft als auch nach der Hälfte der Inkubationszeit.

"Wir machen das zum Schutz unserer Soldaten, Familien und aller, die hier zu uns kommen", sagte Major Meredith Hettinger, Plegedienstleitung der US-Army Health Clinic Hohenfels.

Während der Übung, die Anfang August beginnt, hoffen die Verantwortlichen, dass es gelingt, das Ansteckungsrisiko auf ein Minimum zu reduzieren. Strikte Regeln über das Abstandhalten hinaus beziehen sich auf Hygienemaßnamen wie häufiges Händewaschen und Desinfektion.

Corona-Tests während Saber Junction 20

Tests und die Überwachung der Teilnehmer sollen während der Übung weitergehen. Wenn Soldaten in geschlossenen Fahrzeugen und kleineren Räumen die Abstandsregeln nicht einhalten könnten, müssten sie Gesichtsmasken tragen und ihr Arbeits- und Wohnumfeld regelmäßig desinfizieren.

"JMRC führt in regelmäßigen Abständen während der Übung Überprüfungen bei einem bestimmten Prozentsatz der übenden Truppe durch", sagte Gillet. Sollte ein Soldat Corona-Symptome zeigen oder ein positives Testergebnis haben, werde die Person sofort isoliert. Der betroffene Soldat werde aus dem Training genommen, während ein Team eventuelle Kontaktpersonen ermitteln werde. "Diese werden dann untersucht, getestet und falls nötig in Quarantäne geschickt", sagte Hettinger laut Presseaussendung der US-Armee.

Eingeschränkte Sicht für die Militär-Fahrer

Saber Junction 20 ist ein Manöver mit dem Ziel, die Kampfbereitschaft der amerikanischen 173. Luftlandebrigade zu bewerten. Dabei werden Übungen in einem multinationalen Truppenverbund mit dem Ziel durchgeführt, die "Interoperabilität" innerhalb der Verbündeten und Partner zu steigern.

Das Manöver in diesem Jahr findet hauptsächlich in Grafenwöhr und Hohenfels statt. In der Zeit vom 5. bis 10. August bewegen sich Militärfahrzeuge im Rahmen der Übung in Abständen auf öffentlichen Straßen von Grafenwöhr nach Hohenfels. Sie fahren sowohl tagsüber als auch in den Abendstunden. Aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts bewegen sich die Militärfahrzeuge langsam. Die Fahrer haben eine eingeschränkte Sicht.

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