Kulinarik

Schmankerl-Wochen-Menü erklimmt Gipfel

28.9.2021, 11:03 Uhr
Die Post in Berching brachte zum Start der Schmankerlwochen Feines auf den Tisch. Foto Wolfgang Fellner   

© NNZ Die Post in Berching brachte zum Start der Schmankerlwochen Feines auf den Tisch. Foto Wolfgang Fellner  

Der Gipfel der Genüsse kann auch in einem Tal liegen, genauer gesagt im Sulztal zwischen Sulz und Ludwigskanal. Dort steht die inzwischen wieder sehr ansehnliche Post Berching. In der die 31. Neumarkter Schmankerlwochen eröffnet worden sind. Es war ein Gipfel der Genüsse.

„Es ist gut, auch über den Tellerrand zu schauen“, sagte der Tourismusreferent der Stadt Neumarkt, Werner Thumann. Über 80 geladene Gäste waren gekommen, um sich auf die bevorstehenden Schmankerlwochen einzustimmen. Darunter die ausrichtenden Gastronomen, Ehrenschmankerl-Köche und Vertreter der Touristik, Mitarbeiter und mehr.

Ein heißer Herbst?

Einmal gemeinsam Luft holen und einen schönen Abend in gepflegter Runde verbringen ist der Hintergedanke, bevor es für die Wirte zurück hinter den Herd oder den Tresen heißt. Wobei sich viele einen heißen Herbst wünschen, um nach der Pandemie wieder zurückzufinden zu einem normalen Leben, sagte Werner Thumann, der viele Gäste wünschte.

Viele Blumengrüße gab es zum Auftakt der Schmankerlwochen in Berching. Foto Wolfgang Fellner   

Viele Blumengrüße gab es zum Auftakt der Schmankerlwochen in Berching. Foto Wolfgang Fellner   © NNZ

Die Post in Berching, sagte er, „drückt etwas aus, was wir nicht überall im Landkreis finden“. Das barocke Palais ist nach der Sanierung ein Schmuckstück geworden, das dem Kleinod des Mittelalters, wie Berching für sich wirbt, gut steht. Das sei auch keine feindliche Übernahme durch die Stadt Neumarkt, scherzte Thumann, auch wenn der OB dabei sei und Münsterpfarrer Norbert Winner: „Er spricht für uns, wie es schon Tradition ist, das Tischgebet.“

So, wie die Post zu einem Schmuckstück geworden sei, sagte Werner Thumann Richtung OB Thomas Thumann, könnte es auch mit dem Hitz-Haus in Neumarkt werden. Das baufällige Gebäude im Schlossviertel gehört der Stadt und verfällt immer mehr – obwohl es unter Denkmalschutz steht. „Da bräuchten wir eine tolle Lösung.“

Den Bergen zugewandt

Das Motto „Gipfel der Genüsse“ stamme von Rainer Seitz, dem Leiter des Amtes für Touristik der Stadt Neumarkt und Geschäftsführer des Tourismusverbandes. Der habe es mit dem besonderen Jubiläum verbunden, das der Alpenverein in diesem Jahr feiere. „Und die Betriebe haben sich den Bergen zugewandt.“

„Das ist eine tolle Sache“, sagte OB Thumann: Man könne nicht an der Stadtgrenze Halt machen, man müsse das Potential des Landkreises ausschöpfen. Er habe die vergangenen Jahre nie zur Eröffnung kommen können, da zeitgleich der Stadtrat tagte. Heuer habe es geklappt. Er wünsche den Wirten viel wirtschaftlichen Erfolg; was bei den Schmankerlwochen geboten werde, habe höchste Güteklasse.

Großer Biergarten

„Wir waren nicht auf der Suche nach einem zweiten Hotel“, sagte Denise Amrhein, die mit ihrem Mann Christian die Gesellschaft bewirtete. „Wir haben uns so gefunden.“ 2016 hatte das Ehepaar, das in Beilngries erfolgreich das Hotel Fuchsbräu betreibt, die alte Post gekauft. Alles, was im Laufe der Jahre an Gebäuden angestückelt worden war, wurde abgebrochen. Hier findet sich heute der große Biergarten und die Kulturhalle der Stadt Berching.

Das barocke Palais sanierten die Amrheins aufwändig und mit viel Liebe zum Detail. Wie geplant, sagte Denise Amrhein, eröffnete das Hotel zum 31. Dezember 2019 – um nach zwei guten Monaten wegen Corona zusperren zu müssen. Inzwischen laufe der Betrieb wieder gut. Die Amrheins setzen auf das Prinzip slow food, auf Nachhaltigkeit und regionale Anbieter.

In der Post-Küche in Berching schlug zum Auftakt das Herz der Schmankerlwochen. Foto Wolfgang Fellner

In der Post-Küche in Berching schlug zum Auftakt das Herz der Schmankerlwochen. Foto Wolfgang Fellner © NNZ

Das schmeckt: Das Menu ließ keine Wünsche offen. Zum Auftakt gab es eine Bouillon vom Juradistl-Weiderind mit Burgeiser Kaaspressknödel, Speckknödel und Fritaten. Wer es fleischlos wollte, konnte sich an einem Knödel-Tris, Rote-Beete-, Spinat- und Kürbisknödel in Walnuss-Salbeibutter geschwenkt, auf Grillgemüse mit Rucola und grünem Beilagensalat delektieren. Oder zum Ur-Sauerbraten "Böfflamott" vom Juradistl-Weiderind mit hausgemachten Dinkelspätzle greifen.

Eine Tiroler Dessert-Trilogie rundete das Menu ab: Bauernhof-Vanilleeis mit karamellisierten Kürbiskernen und Kernöl, Mini-Germknödel und Moosbeeren-Panna Cotta schlossen den Magen.

Ortler setzt Maßstäbe

Das Menu kommt aus der Heimat des Gipfels, den sich die Amrheins ausgesucht haben: Es ist der Ortler in Südtirol. Zum Schluss gab es donnernden Applaus für Küche und Service samt zahlreichen Blumensträußen, die seit 31 Jahren Heiner Zuckschwert spendiert.

Die Schmankerlwochen dauern von 1. bis 31. Oktober, mehr dazu findet sich unter www.schmankerlwochen.de

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