Schocker-Video: Neumarkter Friseurin schlägt Alarm wegen Lockdown
31.12.2020, 10:12 Uhr"Acht Monate lang, nach dem Frühjahrs-Lockdown, haben Bayerns Friseure bewiesen, dass sie mit einem umfangreichen Hygienekonzept kein Risiko darstellen", sagt die Friseurmeisterin.
Der politische Dank dafür, so Würz: Ebbe in der Kasse seit 16. Dezember und große wirtschaftliche Existenzängste der Betriebe. Sie erinnert an Gesundheitsminister Spahns Aussage im September: "Man würde mit dem Wissen heute [...] keine Friseure und keinen Einzelhandel mehr schließen." Sie legt ihm Wortbruch zur Last und hat das Vertrauen in derlei Versprechen verloren.
Um den Ernst der Lage zu verdeutlichen, hat die kreative Friseurmeisterin mit ihrem Partner ein Video gedreht, das für Aufsehen sorgt. Mit allen Mitteln der melodramatischen Kunst transportiert sie in dem Youtube-Clip ihre Botschaft. Es fließen Blut und Tränen, Moll-Akkorde untermalen schwarz-weiße Aufnahmen von Elisabeth Würz, die sie mit künstlichen Narben und Wunden zeigen.
"Ich war mir nicht sicher, ob es übertrieben ist", gesteht Würz, die Darstellerin und Regisseurin ist. "Doch ich wollte damit für Aufsehen sorgen." Das dürfte geklappt haben, auch wenn das Filmchen bis gestern Nachmittag erst rund 100 Leute erreicht hat.
Ihr Ziel erreicht hätte sie, wenn die Botschaft bei Jens Spahn oder Markus Söder über den Bildschirm flimmert. Denn von ihnen will sie wissen: "Wie lautet Plan B im Umgang mit Friseuren in Pandemiezeiten? Wie geht es ab dem 10. Januar weiter?" Als Obermeisterin der Friseurinnung Neumarkt und stellvertretende Kreishandwerksmeisterin kennt Würz auch eine weitere Schattenseiten der Lockdowns: Steigende Schwarzarbeit und Friseurtermine außerhalb der Salons. Es gebe Kunden, die Friseure oder einzelne Mitarbeiter mit dreistelligen Summen zu einem Termin bewegen wollen.
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Video: So hält sich Elisabeth Würz im Lockdown fit
"Es muss jetzt weitergehen", fordert Würz. Die Corona-Hilfen seien zwar schnell eingetroffen, doch gebe es schon jetzt die ersten Forderungen zur Rückzahlung plus Zinsen. Das sorge für große Verunsicherung in einer ohnehin sehr angespannten finanziellen Lage.
"Übrigens", sagt Würz, "Friseure zählen zu Vollhandwerkern." Und diese dürfen im Lockdown eigentlich ihrer Tätigkeit nachgehen – nur eben Friseure nicht.
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