Sengenthal nimmt neue Kredite auf

9.3.2018, 09:50 Uhr

2016 war für die Haushalts- und Finanzlage der Gemeinde Sengenthal außerordentlich positiv. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt lag trotz des Rückgangs gegenüber 2015 mit rund 2,9 Millionen Euro weit über dem Ansatz von 740 000 Euro. Auch die Investitionsmaßnahmen mit einem Volumen von rund 2,6 Millionen Euro konnten ohne Kreditaufnahme abgewickelt werden.

Aufgrund hoher Steuermehreinnahmen lag der Verwaltungshaushalt mit 9,4 Millionen Euro um 3,7 Millionen Euro über dem Ansatz. Beim Vermögenshaushalt fiel das Ergebnis mit 13,7 Millionen Euro statt der angesetzten 6,8 Millionen Euro noch eindrucksvoller aus.

Wesentlich sportlicher gestaltet sich dagegen der neue Haushalt, für den der Gemeinderat die Beschaffungen und Investitionen festlegte. "Wir haben jetzt Investitionen in Millionenhöhe angestoßen, die uns 2018 massiv belasten und sich bis 2019 ziehen", so Bürgermeister Werner Brandenburger. Ziel ist es, die Investitionen 2019 und 2020 zurückzufahren und so bis zum Wahljahr den Haushalt zu konsolidieren.

635 Euro pro Kopf

Die allgemeinen Rücklagen der Gemeinde liegen aktuell bei 8,78 Millionen Euro, aus dem Verwaltungshaushalt gehen 1,3 Millionen Euro zum Vermögenshaushalt. Angesichts der zahlreichen anstehenden Maßnahmen muss die Gemeinde 2018 nicht nur 3,48 Millionen Euro aus der Allgemeinen Rücklage einsetzen: "Ich befürchte, dass wir heuer um eine Kreditaufnahme nicht herumkommen", so Brandenburger.

Falls alle geplanten Maßnahmen 2018 zu Buche schlagen, ist deshalb ein Kredit von bis zu 2,33 Millionen Euro vorgesehen. In diesem Fall würde die Pro-Kopf-Verschuldung von 0 auf 635 Euro pro Einwohner steigen Die Gemeinde hofft, wie schon 2017 den geplanten Kreditrahmen nicht nutzen zu müssen. Allerdings rechnet Sengenthal heuer mit einer Kreisumlage von 2,6 Millionen Euro, künftig höheren Kosten für den Straßenausbau und höheren Unterhaltskosten für die gemeindlichen Liegenschaften.

Bauhof und Kindergarten

Ebenfalls zu berücksichtigen ist der Ablauf der Bindungsfrist beim Breitbandausbau. Für 2018 sind Investitionen von 9,35 Millionen Euro geplant. Davon entfallen 1,71 Millionen auf den Neubau des Bauhofs und mit dem Umzug verbundene Neuanschaffungen. 855 000 Euro sind für den Neubau des Kindergartens und Kita-Beschaffungen vorgesehen.

Für den Umbau des VG-Gebäudes sind 51 655 Euro als Investitionsumlage eingeplant, für die Investitionsumlage des Schulverbands weitere 190 000 Euro sowie 20 000 Euro für Beschaffungen für die Schule. Größter Posten sind mit 2,45 Millionen Euro die Ausgaben für Abwasseranlagen von der Baugebietserschließung bis zum Anschluss an die Kläranlage Neumarkt, gefolgt von 1,93 Millionen Euro für Straßenbaumaßnahmen.

Geld für Breitbandausbau

Hier fallen die Erschließung der Bau- und Gewerbegebiete Glasberg II, Mühlweg III und Schlierferheide Nord ins Gewicht. Die Straßenbeleuchtung schlägt mit 135 000 Euro zu Buche, Maßnahmen zur Wasserversorgung mit 525 000 Euro und der Breitbandausbau mit 420 000 Euro. Für den Baulanderwerb sind 395 000 Euro angesetzt.

Die Sanierung des Sengenthaler Friedhofs wird auf 2019 geschoben. Beim Friedhof Reichertshofen wird es bei den Urnengräbern eng. Eine Entwurfsskizze zu Erweiterungsmöglichkeiten ist bereits angefragt.

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