Sengenthaler Schüler greifen tief in die Trickkiste

12.7.2019, 06:00 Uhr
Sengenthaler Schüler greifen tief in die Trickkiste

© Foto: André De Geare

Wie hat der "Wizard of Wipperfürth" (Nordrhein-Westfalen) das nun wieder gemacht? Die Kinder der Grundschule Sengenthal wissen es vielleicht schon. Aber, pssst, es wird nichts verraten, der Ehrenkodex unter Illusionisten nicht verletzt. Denn heute endet in Sengenthal die Projektwoche "Zaubern" mit zwölf Zaubershows, in denen die Schüler vor ihren Eltern die Tricks vorführen, die ihnen Casablanca seit Dienstag beigebracht hat.

Sind die Kids in diesem Fall die Zauberlehrlinge, dann sind Stefan Lautenschlager und seine Kolleginnen die Zaubergesellen. "Die Lehrer haben am Montag eine Extra-Einführung bekommen", erzählt der Schulrektor. Denn Casablanca ruft die Schüler jeden Tag klassenweise zu sich in die Turnhalle. Nach der trickreichen Lehrstunde geht es wieder zurück ins Klassenzimmer. "Dort werden die Tricks mit den Lehrkräften eingeübt, da bekommen sie ihren letzten Schliff", sagt Lautenschlager.

Sengenthaler Schüler greifen tief in die Trickkiste

© Foto: André De Geare

Geschliffen kommt auch Casablanca daher. Schwarzer Anzug, Fliege, Zylinder – schon der Aufzug flößt den Grundschülern Respekt ein. Das "Guten Tag, Herr Zauberer" kommt ohne Aufforderung. Denn Rudolf Hofmann greift auch in die pädagogische Trickkiste, vermittelt durch die (herbeigezauberte) Blume etwa die Grund-Benimmregeln. Er macht ein Witzchen, dann wird er wieder ernst; die Kinder kichern, dann lauschen sie gebannt.

Er habe den schönsten Beruf der Welt, versichert Rudolf Hofmann immer wieder. Einst hat er BWL studiert, dann aber sein Hobby zur Profession gemacht. "Zunächst habe ich vor Erwachsenen gezaubert, dann mich auf Schulen spezialisiert." Vor zehn Jahren sei er dann von einzelnen Projekttagen auf ganze Projektwochen umgestiegen. Im ganzen Bundesgebiet wird er gebucht, deshalb reist er gleich im Wohnmobil an. "Das ist jetzt schon meine 253. Zauberwoche."

Der Zauberer hat freilich seinen Preis. Deshalb freut sich Schulleiter Stefan Lautenschlager auch über die Finanzspritzen von Sparkasse und Raiffeisenbank. Der größte Batzen kam aber aus der Kasse des Elternbeirats, zusätzlich wurden pro Kind moderate fünf Euro eingesammelt.

Sengenthaler Schüler greifen tief in die Trickkiste

© André De Geare

Dafür dürfen sich die Eltern heute Nachmittag auf Tricks der Sengenthaler Schüler mit Karten, Streichhölzern und anderen magischen Utensilien freuen. Es muss ja nicht gleich eine zersägte Lehrerin sein. Kaffee, Kuchen, Getränke und Bratwürste warten nach den jahrgangsgemischten Vorführungen in den Klassenzimmern. Dann wird Casablanca sein zweites Engagement in Sengenthal beenden. Vor vier Jahren war er nämlich schon mal da. Simsalabim und auf Wiedersehen: "Am Montag in vier Jahren bin wieder hier."

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