So kommentieren Neumarkts CSU-Politiker Söders Rückzug

20.4.2021, 15:57 Uhr
Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder  äußerte sich nach dem CDU-Vorstandsvotum für Parteichef Armin Laschet als Kanzlerkandidat

© Peter Kneffel, dpa Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder  äußerte sich nach dem CDU-Vorstandsvotum für Parteichef Armin Laschet als Kanzlerkandidat

Der bayerische Ministerpräsident habe am Sonntag sein Wort gegeben, dass er die Entscheidung des CDU-Präsidiums akzeptieren werde – und sich auch daran gehalten.

Söder habe damit "Charakterfestigkeit" bewiesen, sagt MdB Alois Karl. Obwohl auch der Neumarkter Abgeordnete, der nach 16 Jahren im Bundestag nicht wieder kandidiert, "als Bayer auch gern einen Bayern" als Bundeskanzler gesehen hätte. "Doch als kleinere Partei kommst du am Votum der großen Schwester nun mal nicht vorbei."



Alois Karl ist sich sicher, dass die CSU auch den designierten Spitzenkandidaten Armin Laschet "vollends" unterstützen wird. "Er regiert das größte Bundesland, deshalb traue ich ihm auch das Kanzleramt zu." Die aktuell relativ schlechten Umfragewerte der Union schockieren Karl nicht besonders: "Im Mai und Juni wird in unserem Land millionenfach geimpft werden, dann kann sich die Stimmung schnell wieder ändern."

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Karl selbst hatte sich zu Beginn der Woche gegen Pressemeldungen gewehrt, die ihm unterstellten, er habe während der Aussprache in der Unionsfraktion das Wort pro Laschet ergriffen. "Ich habe mich nicht euphorisch für Markus Söder ausgesprochen und auch nicht für Armin Laschet", sagte Karl der Deutschen Presse-Agentur und bat um eine Richtigstellung.

Er habe in seiner Wortmeldung nur darauf hingewiesen, dass die sehr positiven Meinungsumfragen zugunsten von Markus Söder nicht das alleinige Kriterium für die Kandidatenkür sein sollten, erklärt der gestandene CSU-Politiker.

"Armin Laschet ist jetzt unser Kandidat"

Am 20. Mai wird sich in Amberg entscheiden, wer Karls Nachfolge als Direktkandidat des Wahlkreises Amberg-Sulzbach-Neumarkt antreten wird. Denn dass der CSU-Bewerber im Herbst erneut das Direktmandat gewinnen wird, gilt als sicher.

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Beste Aussichten hat hier die Vorsitzende des CSU-Kreisverbands Neumarkt, Susanne Hierl. Auch für die Bergerin ist der Machtkampf zwischen Laschet und Söder beendet, nun gilt die volle Konzentration dem kommenden Wahlkampf. "Armin Laschet ist jetzt unser Kandidat", sagt Hierl. Der Weg dorthin sei ein ganz normaler demokratischer Prozess gewesen. "Im Gemeinderat fallen auch Entscheidungen, für die ich oder meine Fraktion nicht gestimmt haben. Und doch stehen auch wir anschließend dahinter. Das gehört in der Politik zur Entscheidungsfindung einfach dazu."

Söder war der Kandidat der Herzen

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Genauso sieht es Marco Gmelch. Auch wenn Söder von der Basis der Union gewollt, "der Kandidat der Herzen" gewesen sei, meint der Vorsitzende des CSU-Stadtverbands Neumarkt. Zudem wurde der Landkreis Neumarkt nun der Chance beraubt, einen Ministerpräsidenten zu stellen: Finanzminister Albert Füracker wurde als Söders Nachfolger in der Staatskanzlei hoch gehandelt. "Aber kann ja später noch kommen."

Und selbst wenn die Grünen nun zum Sturm aufs Kanzleramt blasen: "Die CSU wird am 26. September ein starkes Zeichen setzen", sagt Stadtrat Gmelch. "Für Deutschland, für die Union, für Armin Laschet."

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