Hundert Einsatzkräfte halfen

"Spielball der reißenden Donau": Paar mit Sportboot in Not - 100 Retter im Einsatz

20.7.2021, 13:20 Uhr
Ein Ausflug per Motorboot, hier ein Symbolbild, endete für ein Pärchen auf der Donau bei Regensburg mit einem Schock: Gerade noch konnten sie aus ihrem manövrierunfähigen Wasserfahrzeug geborgen werden. 

© Ronny Hartmann, dpa Ein Ausflug per Motorboot, hier ein Symbolbild, endete für ein Pärchen auf der Donau bei Regensburg mit einem Schock: Gerade noch konnten sie aus ihrem manövrierunfähigen Wasserfahrzeug geborgen werden. 

Ein junges Pärchen musste von den Rettungskräften aus einer lebensbedrohlichen Lage befreit werden, nachdem ihr Sportboot aufgrund eines technischen Defekts antriebslos auf das Pfaffensteiner Wehr zusteuerte und schließlich mit großer Wucht gegen die Mauer prallte. Das führte zu einem größeren Rettungseinsatz von Berufsfeuerwehr, Rettungsdienst, DLRG, Wasserwacht und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung am Montagabend ab 20.30 Uhr, nachdem ein Notruf einging: Ein antriebsloses Sportmotorboot, besetzt mit zwei Personen, steure direkt auf der Hochwasser führenden Donau auf das Pfaffensteiner Wehr zu, hieß es.

Das Boot als Spielball der reißenden Donau prallte schließlich hart gegen die Wehrmauer. "Wie durch ein Wunder wurde es dadurch zumindest nicht so schwer beschädigt, dass es gleich zu sinken drohte", heißt es im Polizeibericht. Jedoch hatte die Donau mit ihren kräftigen Strudeln und Walzen unter der Wasseroberfläche das Boot fest in einem unruhigen Griff.

Pärchen erlitt einen Schock

In schneller und enger Zusammenarbeit gelang es den Einsatzkräften, die beiden Bootsinsassen durch die Höhenrettung der Berufsfeuerwehr unter Zuhilfenahme der ausgefahrenen Drehleiter aus ihrer lebensbedrohlichen Lage zu befreien. Sie blieben äußerlich unverletzt, erlitten aber einen Schock.

Nach Abwägung aller Gefahren bei eine Bergung des Sportbootes mit Innenborder-Antrieb entschied man sich für ein gutes Vertäuen des Bootes am Wehr, am nächsten Tag sollte es ein Kran herausheben.

Sog ließ das Boot kentern

Dazu kam es nicht: Wie gefährlich die Gesamtsituation für die Insassen letztlich war, zeigte sich innerhalb der kurzen Zeit, in der das Boot trotz guter Vertäuung durch den kraftvollen Sog der Wassermassen über Backbord kenterte und sank. Wären noch Passagiere an Bord gewesen, hätte das für sie den sicheren Tod bedeutet.

An dem Einsatz waren insgesamt über 100 Einsatzkräfte beteiligt.

Eigentlich hätte die Bergungsaktion am Dienstagmorgen fortgesetzt werden sollen. Die starke Strömung der Hochwasser führenden Donau und die wohl doch größeren Beschädigungen bewirkten, dass das Boot in der Nacht sank und durch die gewaltigen Wasserwalzen im Bereich der Wehranlage vollständig zerstört wurde.

Von dem Boot, das in Kleinteile zerfetzt wurde, geht laut Polizeiangaben derzeit keine Gefahr aus. Vor Ort waren Verantwortliche des Wasser- und Schifffahrtsamtes Regensburg, der Wasserschutzpolizei sowie ein Polizeihubschrauber eingesetzt.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist davon auszugehen, dass der Unfall durch einen technischen Defekt am Sportboot verursacht wurde. Der Gesamtschaden beläuft sich auf etwa 40.000 Euro. Das Pfaffensteiner Wehr wurde nicht beschädigt.

Aktualisiert am 20. Juli um 13.20 Uhr


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