Neumarkter Wahrzeichen

Tag des offenen Denkmals am Wolfstein: Wo kleine Ritter ins Schwarze treffen

12.9.2021, 15:27 Uhr
Tag des offenen Denkmals am Wolfstein: Wo kleine Ritter ins Schwarze treffen

© Foto: Roland Fengler

Nach ein paar Versuchen schafft es der kleine "Ritter Anton", wie sein Opa ihn stolz tituliert, mit dem Bogen einen Pfeil auf die Zielscheibe auf der Vereinswiese am Wolfstein zu schießen. Der Vierjährige hat sich konzentriert, beim Bogenhalten hat der Papa ein bisschen mitgemacht, dann - hat es geklappt.

Familie Libner hat sich zum Tag des Offenen Denkmals aufgemacht, dem Wahrzeichen Neumarkts einen Besuch abzustatten. Anton "ist gerade sehr fasziniert von Rittern und Wikingern, aber auch Piraten", sagt seine Mutter Christina Libner.

Endlich ist so etwas – Bogenschießen für die Kinder, Axtwerfen, Bewirtung, wenn auch ohne Sitzgelegenheiten – wieder möglich, der Vorsitzende der Wolfsteinfreunde ist froh, dass nach der Corona-Pause nun wieder Veranstaltungen möglich sind. Seit Juli ist an den Wochenenden die Burg wieder für Besucher offen, auch Führungen sind wieder möglich - die Nachfrage sei groß, sagt Wittmann.

"Zehent ist sowas wie die Maut in Italien"

Seine Frau Sabine führt derweil Besucher durch die Ruine, erklärt, was der Zehent ist - "wenn man nach Italien fährt, muss man auf der Autobahn Maut zahlen. Sowas Ähnliches haben die Raubritter hier von Leuten verlangt, die hier unterwegs waren".

Tag des offenen Denkmals am Wolfstein: Wo kleine Ritter ins Schwarze treffen

© Foto: Roland Fengler

So haben die Ritter etwa jeden zehnten Mehlsack für sich beansprucht, gelagert wurde das Gut im Zehenthaus. Das war einträglich, denn hier kreuzten sich zwei Handelsstraßen, wie heute die B 8 und die B299.

Im roten Gewand empfängt Helga Veit die Besucher. Der Zuspruch sei nach der Coronapause größer, beobachtet sie. "Viele Leute sind nicht in Urlaub gefahren und machen dann was in der eigenen Region". Ihr Vereinskollege Maximilian Graf, einen mittelalterlichen Jagdhut aus Leder auf dem Kopf, erlebt das auch so und freut sich über den Zuspruch für das Neumarkter Wahrzeichen.

Mit Motorrad und Beiwagen

Die Besucher strömen, per Auto, zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Oder wie drei Pärchen aus Augsburg auf dem Motorrad mit Beiwagen: Christiane und Stefan hat der Wolfstein beim ersten Besuch so gut gefallen, dass sie ihn nun ihren Mitfahrern auf dem Rückweg von Pottenstein zeigen. Dass Tag des offenen Denkmals ist, wussten sie gar nicht, aber sie freuen sich über die Aussicht auf Bratwurst, Kaffee und Kuchen.

Auch in Berching und Velburg gab es am Denkmaltag Aktionen.

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