Tausende Autos verstopfen Deininger Weg

23.7.2016, 16:01 Uhr
Tausende Autos verstopfen Deininger Weg

© Foto: André De Geare.

Maren Schade ist stinksauer. Seit die Regensburger Straße wegen Kanalarbeiten zwischen der Wasagstraße und Ludwig-Wilfling-Straße gesperrt ist, fährt an ihrem Garten im Deininger Weg ein Auto nach dem anderen vorbei. „Es geht morgens um sechs Uhr los und wird erst nachts gegen elf Uhr weniger“, sagt sie.

Rund 13 000 Fahrzeuge täglich wurden zuletzt in der Regensburger Straße gezählt, einer der Hauptverkehrsachsen Neumarkts. Jetzt tost der Verkehrslärm durch den engen Deininger Weg. „Ich habe seit langem keine Nacht mehr durchgeschlafen“, sagt Schade.

Vor allem die Lastwagen ärgern sie. Es macht jedes Mal einen lauten Schlag, wenn ein Gespann über einen Gully fährt. Besonders laut sind auch die Motorradfahrer, von denen viele zwischendurch beschleunigen. „Wieso werden nur Schilder aufgestellt, aber niemand setzt die Regeln durch“, fragt sie sich.

„Es gibt leider keine Verpflichtung, eine ausgeschilderte Umleitung zu benutzen“, sagt Richard Löhner, Verkehrssachbearbeiter bei der Neumarkter Polizei. Die Beschilderung habe eher einen „Empfehlungscharakter“. Dabei werde die Umleitung durch die Ingolstädter Straße gut angenommen. Viele Ortskundige suchen sich aber Schleichwege durch die Wohngebiete.

Die Stadt habe getan, was möglich sei, sagt Werner Dietrich, Leiter des Straßenbauamtes. Das Umleitungssystem durch die Ingolstädter Straße sei in Absprache mit der Polizei entwickelt und ausgeschildert worden. „Wir haben sogar mehr gemacht als unbedingt notwendig“, so Dietrich. „Ob die Leute sich daran halten, liegt nicht in unserer Hand.“ Denn grundsätzlich könne jeder den öffentlichen Straßenraum nutzen, also auch den Deininger Weg.

Bis Mitte November sollen die Bauarbeiten noch dauern. Dann ist die Regensburger Straße wieder frei. Zumindest bis 2018, wenn der nächste von insgesamt vier Bauabschnitten beginnt. „Wir haben diesen Rhythmus gewählt, damit die Betroffenen eine gewisse Erholungsphase haben“, sagt Dietrich. Eine kleine Verschnaufpause für Maren Schade und ihre Nachbarn. Mehr aber auch nicht.

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