Umstrittenenes Mehrfamilienhaus an der Saarlandstraẞe

15.7.2020, 09:54 Uhr
Umstrittenenes Mehrfamilienhaus an der Saarlandstraẞe

© Foto: André De Geare

"Wollen wir diese Einladung annehmen?", fragte Ursula Plankermann (SPD) an. "Früher war es Usus, dass sich der Bausenat schwierigere Vorhaben anschaut."

Dies habe manchmal die Augen geöffnet, welche Auswirkungen manche Vorhaben auf die Umgebung haben und die nur aus den Unterlagen nicht ersichtlich seien. "Wir müssen mehr auf die Bürger zugehen."

"Der Bausenat hat das Recht, sich alles anzuschauen, aber er ist nicht zuständig", antwortete OB Thomas Thumann. Dieses Vorhaben sei allein Sache die Bauverwaltung. Der Bauherr habe einen Anspruch auf die Genehmigung seines Vorhabens, wenn der rechtliche Rahmen eingehalten wird.

Zuvor war schon Dieter Ries (Flitz) abgeblitzt mit seiner Bitte, dass der Bausenat in öffentlicher oder nichtöffentlicher Sitzung zu dem Projekt informiert werde.

Es gibt keinen Bebauungsplan

Ries hatte schon vor einer Woche Stadtbaumeister Matthias Seemann in einer Mail um Informationen gebeten. "Es handelt es sich um ein typisches Nachverdichtungs-Mehrfamilienwohnhaus mit zwei Vollgeschossen, Hauptbaukörper mit Satteldach und niedrigem Kniestock", so die Antwort. Da es in dem Wohngebiet keinen Bebauungsplan gibt, reicht es nach dem §34 des Baugesetzes aus, dass sich das Gebäude in seine Umgebung einfügt.

Ein Bauvorhaben, das die rechtlichen Vorschriften, insbesondere das "Einfügungsgebot" einhält, sei zu genehmigen, "unabhängig davon, ob die unmittelbar anliegenden Nachbarn zustimmen", so Seemann. Weitere Informationen seien aus Datenschutzgründen nicht möglich.

"Dem überall zu erkennende Grundproblem, dass Nachverdichtung im eigenen direkten Wohnumfeld im Regelfall nicht als positiv gesehen wird, können auch wir hier in Neumarkt leider nicht ausweichen", so Seemann.

Wohl wahr: An vielen Gartenzäunen der in Saarlandstraße hängen Transparente. 170 Menschen haben nach Angaben der Anwohner eine Liste gegen das Bauvorhaben unterschrieben.

Und: Es beginnt eine Diskussion über den Ausgleich für Bäume, die für Neubauten gefällt werden.

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