Unfallstatistik der Neumarkter Polizei: Immer mehr Radfahrer beteiligt

25.2.2021, 06:00 Uhr
Gerade in Corona-Zeiten sind viele Menschen seltener Auto, dafür öfter Fahrrad gefahren. Das spiegelt sich auch in den Unfallzahlen der PI Neumarkt für das Jahr 2020. 

© Hans-Joachim Winckler, NNZ Gerade in Corona-Zeiten sind viele Menschen seltener Auto, dafür öfter Fahrrad gefahren. Das spiegelt sich auch in den Unfallzahlen der PI Neumarkt für das Jahr 2020. 

Nach einem Anstieg der Verkehrsunfälle im Jahr 2019 wurde im Jahr 2020 mit "lediglich" 2 148 Unfällen das geringste Unfallaufkommen seit 2006 registriert. Im Vergleich zum Vorjahr war mit 345 Unfällen mit Personenschaden trotz der geringeren Anzahl der Gesamtunfälle allerdings ein geringfügiger Anstieg an Unfällen mit Personenschaden zu verzeichnen.

Dies mag auf den ersten Blick verwundern, ist aber Ausfluss des deutlich angestiegenen Fahrradverkehrs mit der Folge des Anstiegs an Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Radfahrenden von 104 im Jahr 2019 auf 131.2020.

Weniger Verletzte

Trotz des Anstieges an Unfällen mit Personenschaden wurden im Jahr 2020 bei Verkehrsunfällen deutlich weniger Verkehrsteilnehmer verletzt als in den Vorjahren. Mit 428 Verletzten kann hier der niedrigste Stand seit Beginn der letzten zwei Jahrzehnte registriert werden.

Ähnlich positiv erscheint auch die Zahl der Verkehrstoten im Zuständigkeitsbereich der PI Neumarkt. Wurden im 2011 noch 13 Personen bei Verkehrsunfällen getötet, war im Jahr 2020 "nur" ein Verkehrstoter zu beklagen. Nicht eingerechnet sind hier aber zwei Getötete auf den Autobahnen A 6 und A 9, die durch die Verkehrspolizeiinspektionen Amberg und Feucht aufgenommen wurden.

Fahrerflucht: Von 314 wurden 114 ermittelt

Entsprechend des Rückgangs der Gesamtunfälle ist im Jahr 2020 auch ein deutlicher Rückgang der Unfallfluchten festzustellen. Entfernten sich 2019 noch 382 Verkehrsteilnehmer nach Unfällen unerlaubt von der Unfallstelle, waren dies im vergangenen Jahr nur 314. In 114 Fällen konnte der Flüchtige ermittelt werden.

Ein deutlicher Rückgang ist auch bei den Alkoholunfällen und den Geschwindigkeitsunfällen festzustellen.

41 Motorrad-Unfälle

Bei den Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Motorrädern setzte sich im Jahr 2020 ein positiver Trend fort. Nach einem Höchststand im Jahr 2018 mit 54 Unfällen, bei denen 46 Verkehrsteilnehmer verletzt und zwei getötet wurden, mussten im vergangenen Jahr 41 Motorrad-Unfälle bearbeitet werden, bei denen 41 Nutzer von Krafträdern verletzt wurden. Nach 2019 war auch im Jahr 2020 bei Motorradunfällen kein Toter zu beklagen.

Konträr zu den Motorradunfällen stellt sich leider das Unfallgeschehen mit Beteiligung von Fahrrädern dar. Nach einem Rückgang 2019 muss für das Jahr 2020 ein deutlicher Anstieg auf den Höchststand im Zehn-Jahres-Vergleich registriert werden. Bei 131 Verkehrsunfällen mit Beteiligung Radfahrender wurden 124 Personen verletzt. Glücklicherweise mussten nach 2019 auch im Jahr 2020 keine getöteten Radfahrenden beklagt werden.

Tiefststand bei jungen Erwachsenen

Bei den sogenannten Risikogruppen, den "Jungen Erwachsenen" (18 bis 24 Jahre) und den "Senioren" (ab 65 Jahre), sind ebenfalls deutliche Rückgänge zu verzeichnen. Bei den Unfällen mit Beteiligung "Junger Erwachsener" kann mit 176 sogar der Tiefststand im Zehn-Jahres-Vergleich registriert werden. 68 Personen im Alter von 18 bis 24 Jahren wurden dabei verletzt. Glücklicherweise wurde kein "Junger Erwachsener" bei einem Unfall im PI-Bereich getötet.

Bei den "Senioren" ist nach einem stetigen Anstieg bis 2018 in Jahren 2019 und 2020 wieder eine rückläufige Tendenz feststellbar. Leider kam im vergangenen Jahr bei einem Unfall im Gemeindebereich Mühlhausen ein 75-jähriger Beifahrer ums Leben.

Verstärkte Kontrollen

In einigen Teilbereichen ist, sicher auch bedingt durch Einschränkungen in Zusammenhang mit der andauernden Pandemie, eine positive Tendenz festzustellen. Gleichzeitig muss natürlich der Entwicklung etwa bei den Fahrrad-Unfällen mit einem starken Anstieg des Radverkehrs und dem entsprechenden Anstieg des Unfallgeschehens Rechnung getragen werden.

 

Durch verstärkte Kontrolltätigkeit muss versucht werden, dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken, so der Dienststellenleiter Polizeidirektor Michael Danninger.

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