Ünsal Arik boxt künftig für die Wikinger

17.10.2016, 12:00 Uhr
Ünsal Arik boxt künftig für die Wikinger

© Foto: Edgar Pfrogner

Es hat sich viel getan im Leben des 35-Jährigen. Im August dieses Jahres überschlugen sich gar die Ereignisse: Erst machte er seiner Freundin nach einem Boxkampf einen Heiratsantrag (den sie mit „Ja“ beantwortete); wenige Tage später erregte er im TV große Aufmerksamkeit.

Im Sat-1-Frühstücksfernsehen hielt Arik ein T-Shirt in die Kamera, auf dem stand: „Dieses Land gehört Atatürk – nicht Tayyib.“ Das sorgte in der Türkei für einen handfesten Skandal und erzürnte Staatschef Erdoðan dermaßen, dass er Anklage erhob.

Nachdem sich der Medienrummel gelegt hatte, fasste Ünsal Arik den Entschluss, seiner politischen Linie zwar treu zu bleiben, jedoch das Boxen fortan an oberste Stelle zu heben. „Es ist alles gesagt, jetzt zählt der Sport“, bringt es Manager Frank Leistner auf den Punkt, der ab sofort für Ariks Außenwirkung zuständig ist.

Kondition ist sein Kapital

„Wir kennen uns schon viele Jahre“, erzählt Leistner, der letztlich auf den gebürtigen Parsberger zugegangen ist. Er erhofft sich für ihn „große Kämpfe und große Verträge“. Damit das klappt, muss der Boxer derzeit mächtig schwitzen. Täglich absolviert er mehrere Trainingseinheiten, denn hieraus schlägt er sein Kapital: Kondition.

Mit 35 Jahren ist Ünsal Arik nicht mehr der Jüngste im Geschäft. „Aber“, sagt Manager Frank Leistner, „in Boxer-Jahren ist er jünger, weil er erst vor acht Jahren angefangen hat“. Leistner arbeitet seit drei Monaten mit ihm zusammen und glaubt fest an seinen Schützling. „Er ist ein Trainings-Fanatiker, kann viel einstecken und schlägt seine Gegner auf der langen Distanz, also über mehrere Runden.“

Bislang hat sich Ünsal Arik größtenteils selbst um seine Karriere gekümmert und sich nach dem gesellschaftlichen Absturz beachtlich nach oben geackert. Ab sofort hat er mit Winfried Spiering einen starken und namhaften Partner an seiner Seite.

Der Teamchef des Boxstalls Wiking aus Berlin wird dem ehrgeizigen Boxer helfen, auch die Spitzenleute aus den großen Boxverbänden zu fordern. Spiering hat sich sowohl durch die Kämpfe seiner Boxer einen Namen gemacht als auch durch unrühmliche Schlagzeilen in der Klatschpresse.

Ziel der Zusammenarbeit von Arik, Spiering und Leistner ist es, sich nächstes Jahr mit Namen wie Jack Culcay (regulärer Weltmeister der WBA) zu messen. „Culcay ist technisch besser, aber Ünsal ist härter“, sagt der Manager. Der erste Aufbaukampf ist am 28. Oktober in Hamburg geplant.

Die kommenden fünf Jahre sollen Ünsal Ariks goldene Boxer-Jahre werden. Mit viel Training, den richtigen Männern im Hintergrund und einem freien Kopf für seine Aufgabe will er zum Angriff blasen.

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