Unteres Tor: Passage bekommt wasserdichte Wanne

27.7.2014, 06:00 Uhr
Unteres Tor: Passage bekommt wasserdichte Wanne

© privat Unteres Tor: Passage bekommt wasserdichte Wanne

Irgendwann platzte OB Thomas Thumann der Kragen, als nach der Streiterei über das Ganzjahresbad (siehe Bericht Seite 1) auch beim Thema Innenstadtsanierung wieder die altbekannten Positionen ins Feld geführt wurden. „Wir fangen immer wieder bei Null an, das nervt doch alle“, klagte der Oberbürgermeister und forderte — nach rund viereinhalb Stunden Sitzung mehr als Verständlich — mehr Effizienz in der Arbeit des Stadtrates.

Das Ergebnis des Architektenwettbewerbs zur Innenstadtgestaltung war zum wiederholten Mal Thema, eigentlich ging es nur um marginale Änderungen. So soll auf beiden Seiten möglichst eine Breite von 8,50 Metern entlang der Häuser für Fußgänger zum Bummeln freigehalten werden. Gerangelt wurde dann wieder um die Stellplätze.

„Maximale Stellplatzzahl“

Ursula Plankermann (SPD) hätte am liebsten gar keine Autos mehr in der City, nur dadurch werde die Innenstadt aufgewertet, UPW-Fraktionsvorsitzender Werner Mümmler hingegen forderte kurz und knapp „die maximal mögliche Zahl von Parkplätzen“. Damit konnte er sich — mit Unterstützung der CSU — letztlich auch durchsetzen. Im Entwurf der Berliner Landschaftsarchitekten Levin Monsigny war einmal von 19 Stellplätzen am Unteren und 46 am Oberen Markt die Rede. Nun sollen es voraussichtlich insgesamt 90 werden.

Keine Differenzen gab es wenigstens zum „Baumkonzept“ (wir berichteten mehrmals) und auch die weiteren Schritte wurden einvernehmlich beschlossen. So soll am Unteren Markt begonnen werden, damit dort möglichst alles fertig ist, bis der Neue Markt eröffnet, dann geht es am Rathaus und schließlich am Oberen Markt weiter.

Rund 250 000 Euro teurer als geplant wird die Fußgängerpassage am Unteren Tor. Der Grund ist der Einbau einer zusätzlichen wasserdichten Stahlbeton-Innenschale, die direkt an den bereits gesetzten Bohrpfählen aufgebracht wird, so dass eine geschlossene Wanne entsteht. Dadurch soll sichergestellt werden, dass sich in der Passage keine nassen Stellen bilden.

Aufzug nötig

Teurer wird auch die Sanierung der ehemaligen Klosterbrauerei und der Umbau zum Veranstaltungssaal. Hier liegt man nun bei knapp 3,2 Millionen Euro. Grund hierfür sind in erster Linie die von der Regierung wegen der nötigen Barrierefreiheit geforderte Einbau eines Personenaufzugs sowie einer Flächenmehrung für die Überfahrtrechte zur erforderlichen Tiefgarage. Vergeben wurden in der Sitzung die Baumeisterarbeiten in Höhe von rund 550 000 Euro.

In der letzten Bausenatssitzung war die große Diskrepanz zwischen Kalkulation und Ausschreibungsergebnis bei den Sanitärarbeiten kritisiert worden. Der zuständige Planer machte dafür nicht zuletzt die massive Preissteigerung seit der Berechnung verantwortlich. Wie in diesem Fall gebe es oft kaum Rückmeldungen auf die Ausschreibungen, da die Auftragsbücher der Handwerker voll seien. Die wenigen Firmen, die dann anbieten, langen oft entsprechend zu. Dazu seien einige technische Änderungen gekommen wie die wegen der Trinkwasserverordnung nötige doppelte Leitungsführung und die automatischen Spülstationen.

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