Viele Baumängel beim Kindergarten Sankt Walburga in Oberwiesenacker

1.11.2020, 10:32 Uhr
Viele Baumängel beim Kindergarten Sankt Walburga in Oberwiesenacker

© Foto: Helmut Sturm

Auf den ersten Blick machte das Gebäude von außen betrachtet einen durchaus passablen Eindruck. Etwas befremdlich wirkte lediglich das rot-weiße Flatterband, das den Zugang zum Treppenhaus versperrte. Nach dem Betreten des Gebäudes wich der anfangs gute Eindruck mehr und mehr. Es roch nach Feuchtigkeit.

Bürgermeister Christian Schmid erinnerte an die eindringlichen Wor-te seines Vorgängers im Amt, Bern-hard Kraus, bei der Übergabe der laufenden und anstehenden Projekte. Bernhard Kraus legte ihm bei diesem Anlass den Kindergarten St. Walburga dringlich ans Herz: Dort besteht unaufschiebbarer Handlungsbedarf. Diese Einschätzung war nicht übertrieben.

Früher als Schule genutzt

Das Gebäude wurde früher als Schule genutzt. Die Senioren im Ausschuss erinnerten sich noch bildhaft daran. 1975 wurde das Haus zum Kindergarten umgebaut. Zwei große Gruppenräume mit je einem Intensivraum gehören zur Ausstattung. Für jede Gruppe gibt es einen zusätzlichen Lagerraum.

Der Turnraum mit Nebenräumen liegt im Keller. Diese räumliche Aufteilung lässt die großen Kompromisse bei der Umwidmung von der Schule zum Kindergarten erahnen. Zum Kindergarten gehören weiterhin ein Büro, eine Küche, ein großzügiger Außenbereich und ein Toilettenbereich mit Wickel- und Waschgelegenheiten.

Eine Generalsanierung des Gebäu-des konnte auf das Jahr 1992 datiert werden. Diese Baumaßnahme stellte sich bei genauerer Betrachtung als wenig gelungen heraus. Aufsteigen-de Feuchtigkeit, eindringendes Was-ser, Risse und Abplatzungen waren deutlich sicht- und spürbar – es feuchtelte im Gebäude. Trotz der 1992 gelegten Drainage, die allem Anschein nach zu hoch angelegt wurde, drückt das Wasser ins Gebäude und zusätzlich drücke auch noch der Hang gegen den Kindergarten, wie Bürgermeister Schmid es ausdrückte.

Lohnt die Sanierung überhaupt?

Bei der Menge der auch für den Laien erkennbaren Mängel am Gebäude war es kein weiter Schritt bis zur Frage, ob sich eine Sanierung überhaupt lohne, oder ob ein Neubau nicht der bessere Schritt sei. Das an den Kindergarten anschließende Lehrerhaus müsse sowieso abgerissen werden. Schmid rief schon einmal dazu auf, sich nach einem geeigneten Gelände für den Kindergarten umzuschauen. Somit könnte den Kindern auch die bei der Sanierung unumgängliche Containerlösung erspart bleiben.

Dem Bauausschuss wurde deutlich, dass es sich bei diesem Projekt um keine Luxussanierung handelt, es wurde vielmehr höchste Zeit, dass etwas vorangeht. "Dabei haben wir das Luxusproblem", so Bürgermeister Schmid, "dass die Nachfrage nach Kindergarten- oder KiTa-Plätzen rege ist. Wir müssen den Kindern und Eltern schon etwas bieten, damit sie nicht in andere Gemeinden abwandern", so sein Resümee. Eine stärkere Überzeugungsarbeit war nicht mehr zu leisten, die baulichen Defizite sprachen für sich.

Das Thema kommt auf die Agenda der nächsten Stadtratssitzung und die weiteren Schritte zur Zukunfts-sicherung der zwei Kindergarten-gruppen und der KiTa-Gruppe in Sankt Walburga haben oberste Prio-rität. Planung und Kostenrechnung sind die nächsten Schritte.

Immer mehr Equipment

Weiterer Handlungsbedarf erwächst bei der Velburger Feuer-wehr. Das Gerätehaus kann das im Laufe der Zeit immer mehr gewor-dene Equipment, die fünf Einsatz-Fahrzeuge und Container kaum noch zweckmäßig unterbringen. Eine Begehung mit KBR Jürgen Kohl zeigte dies deutlich, des Weiteren entspricht das ganze Gebäude nicht mehr den geforderten Sicherheitsauflagen.

Eine Architektenlösung der Angelegenheit belief sich auf 498 000 Euro, die so nicht finanzierbar sei, wie Bürgermeister Schmid feststellte. "In der Feuerwehr Velburg gibt es so viel handwerkliches Knowhow, dass die Kosten mit einem zugegeben hohen Aufwand an Eigenleistung auf gut 200 000 Euro reduziert werden können." Diese Lösung wird ebenfalls dem großen Gremium Stadtrat zur Genehmigung vorgestellt.

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