Viele Unfälle mit Senioren im Landkreis Neumarkt

28.2.2020, 07:25 Uhr
Viele Unfälle mit Senioren im Landkreis Neumarkt

© Felix Kästle/dpa

Die Zahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2019 im Bereich der Polizeiinspektion Neumarkt ist um 64 auf 2528 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Sieben Mal wurden die Polizeibeamten demnach durchschnittlich pro Tag zu einem Unfall gerufen. Die Zahl entsprach dem bayernweiten Trend. "Jeder Dritte davon war ein Wildunfall", erläuterte Polizeidirektor Michael Danninger bei der Vorstellung der Verkehrsstatistik des letzten Jahres.

Dazu waren neben Medienvertretern zahlreiche am Verkehr beteiligte Organisationen eingeladen, zum ersten Mal auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC). Mit dabei waren auch Danningers Stellvertreter Jörg Degenkolb, Sachbereichsleiter Einsatz Bernhard Kölbl und Verkehrserzieher Martin Schlaffer. Die Polizeiinspektion Neumarkt umfasst mit der Stadt Neumarkt noch elf weitere Gemeinden von Lauterhofen im Norden bis Mühlhausen im Süden.

Polizeidirektor Michael Danninger legte umfangreiches statistisches Material zu den Verkehrsunfällen vor. Vier Personen kamen im letzten Jahr im Straßenverkehr ums Leben, im Jahr 2015 waren es noch zehn. Die Zahl der Verletzten fiel gegenüber 2018 um 27 auf 458. Bei allen 48 Motorradunfällen waren Verletzte zu beklagen.

104 Radfahrer fielen vom Sattel. Von ihnen mussten 92 ärztlich behandelt werden. Die rasante Zunahme der Pedelecs hat dazu geführt, dass darunter 15 E-Biker waren. "Bei zwei Dritteln aller Unfälle war der Radfahrer der Verursacher", sagte Danninger. Dazu gehörte in erster Linie, dass Radler entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung fuhren.

Bei 32 Unfällen mit Fußgängern musste einer sein Leben lassen. Auf dem Schulweg verunglückten acht Kinder. 67 Lkw-Unfälle nahm die Polizeiinspektion Neumarkt auf, neunmal waren Busse in Unfälle verwickelt. Danninger unterschied in der Statistik ferner zwischen Kindern, jungen Erwachsenen bis 24 Jahren und Senioren ab 65 Jahren. Bei 24 Unfällen kamen Kinder zu Schaden. Junge Erwachsenen waren in 227 Unfälle verwickelt "Das ist ein positiver Trend", ordnete Danninger die Zahl ein. Bei den Senioren konstatierte er mit 201 Unfällen jedoch den zweithöchsten Stand im vergangenen Jahrzehnt. Die demographische Entwicklung könnte eine Ursache dafür sein.

Besondere Schwerpunkte gab es bei den Unfällen nach Auskunft des Polizeichefs nicht. Danninger beklagte, dass 382 mal Autofahrer Fahrerflucht begingen. 131 Mal konnte die Polizei die Täter ermitteln. Besonders beim Parken passierten viele Rempler. "Diese kosten aber heutzutage schnell 1500 Euro", ermahnte Danninger die Verursacher.

Bei den häufigsten Ursachen für die Verkehrsunfälle gab es wenig Veränderungen. An der Spitze lag der ungenügende Sicherheitsabstand bei 522 Unfällen, gefolgt von Abbiegefehlern und Vorfahrtmissachtung. "Bei der überhöhten Geschwindigkeit gab es einen deutlichen Anstieg", erläuterte Danninger. Bei 42 Unfällen war Alkohol im Spiel. 64 mal nahmen Polizisten alkoholisierten Personen den Autoschlüssel ab, bevor sie ins Auto stiegen. Annähernd 4500 Verwarnzettel stellten die Polizisten aus. Dies ergab so gut wie keine Abweichung gegenüber dem Vorjahr. "Jeder muss einen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten", appellierte der Polizeichef abschließend an alle Verkehrsteilnehmer.