Wandertag "tun wir uns nicht mehr an"

21.12.2019, 14:14 Uhr
Wandertag

© Foto: Helmut Fügl

Vor allem die Abgaben würden immer höher, kritisierte der Wanderchef Bruno Kürzinger leicht verbittert. Richtheim, Ursensollen, See und Hohenfels hätten es vorgemacht: Sie wollen aufhören oder haben schon aufgehört, und andere Orte würden sicher noch folgen, wurde befürchtet. Auch Richtheim machte bereits einen bemerkenswerten Schritt, man zog sich von der Öffentlichkeit zurück, wird nur noch "intern" tätig bleiben.

Der "Wanderchef" dazu: "Da vergeht die Freude, es findet sich bald auch keiner mehr, der irgendeine Aufgabe wahrnehmen will", sagte Bruno Kürzinger, 1. Vorsitzender der "Wanderfreunde Richtheim". Man hätte schon noch große Lust zum Wandern, mache es aber nur noch "intern" und rein privat an den Wochenenden. So was wie die "Richtheimer Wandertage", das waren immer besondere Events, werde es nicht mehr geben. "Das tun wir uns nicht mehr an". Es sei wirklich schade, aber aufgrund des deutschen "Auflagen-Zettel-Quittungs- und Gebührenwahnsinn" könne man die Veranstaltungen nicht mehr leisten. "Da geht wieder ein Stück Kultur, eben Altes und Vertrautes verloren", stellten die Wanderfreunde fest.

Wieder einmal trafen sich "restliche" Wanderfreunde im Vereinslokal "Yberle". Nicht zur Weihnachtsfeier – auf einen "Christbaum" wurde verzichtet – sondern mehr zum Jahresausklang, um sich bei einem Essen wieder an besondere Begebenheiten zu erinnern.

Wehmut kam auf

Und um besonders tüchtige Wochenendmarschierer mit Präsenten zu belohnen. Nicht mit Pokalen, die werden lange schon vermieden. Vorsitzender und Schatzmeister Walter Höfler würdigte die Geehrten. Seit Vereinsgründung im Jahr 1984 bis jetzt absolvierte Günther Leibbrand 1400 Parcours, Johanna Schneider brachte es auf 1100 und Gründungsmitglied Resi Gimpl konnte beachtliche 1000 Wegstrecken zurücklegen.

Der Auszeichnungsrunde schloss sich noch ein gemütlicher Austausch mit vielen Erzählungen über Erlebtes und über die Vorkommnisse in Gottes freier Natur an. Und dann kam so etwas wie Wehmut auf: Denn man hätte ja wieder "Vorgespräche" für neue "Richtheimer Wandertage" führen sollen, aber solche gibt es halt nicht mehr.

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