Was passiert mit Impfstoffresten im Landkreis Neumarkt?

25.2.2021, 09:15 Uhr
Was passiert mit Impfstoffresten im Landkreis Neumarkt?

© Foto: Impfzentrum Neumarkt/Ingrid Maschek

So besteht in einem Seniorenheim in Pleystein im Landkreis Neustadt an der Waldnaab der Verdacht, dass sich mehrere Personen impfen haben lassen, obwohl sie nicht an der Reihe waren.

Im Schwandorfer Elisabethenheim wurden neben Heimbewohnern und Pflegepersonal auch rund 20 Angehörige der Beschäftigten gegen Corona geimpft.

Ambulante Pflegekräfte außer der Reihe

Auch im Landkreis Neumarkt wurden Personen außer der Reihe geimpft – allerdings nur, wenn im Impfzentrum in Loderbach Impfstoffreste verfügbar waren, die sonst hätten vernichtet werden müssen. Wer damit geimpft wird, ist dabei nicht dem Zufall überlassen, sondern es existieren Listen.

Auch diese Listen gehen nach der entsprechenden Priorisierung. Das heißt, das zum Beispiel an erster Stelle ambulante Pflegekräfte oder der hauptamtliche Rettungsdienst drankommen, weiter geht es mit Ärzten, die im Landkreis Neumarkt ihre Praxis haben.

 

"Diese Personen werden kurzfristig durch das Impfzentrum telefonisch angefragt. Sie werden sehr knapp informiert, es gibt teilweise einen Vorlauf von nur zehn Minuten", sagt Landkreissprecher Michael Gottschalk.

Allen Landkreisbewohnern wird trotzdem geraten, sich über die normale Impfanmeldung anzumelden. Auch Lehrer und Erzieher sollen demnächst höher priorisiert werden. "Wir gehen davon aus, dass in Kürze das bayerische Registrierungsportal BayImco angepasst wird und diese Personengruppe in der Priorisierung weiter nach vorne kommt", sagt Gottschalk.

Die britische Mutante breitet sich aus

Im Landkreis wurden bisher 9650 Impfdosen verabreicht, davon sind 3550 Zweitimpfungen. Am Mittwoch hat das Landratsamt einen weiteren Todesfall durch eine Coronavirus-Infektion bestätigt. Es verstarb ein Mann im Alter von 87 Jahren. Weiter wurden sieben neue Infektion bestätigt, 18 Personen wurden als genesen gemeldet. Aktuell sind damit 194 infizierte Personen bestätigt. Diese sind laut Landratsamt aktuell wieder in jüngeren Altersgruppen – zwischen circa 20 und 65 Jahren – verortet.

Dies liege nicht nur und nicht hauptsächlich an der Ausbreitung der "britischen" Virusvariante, sondern an der Gesamtsituation: Altenpflegeheime und ambulante Pflegedienste sind größtenteils durchgeimpft, das heißt viele ältere Personen sind besser geschützt beziehungsweise meiden Kontakte, während jüngere Personen meist berufstätig sind und häufigere Kontakte haben.

 

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