Wie aus einer anderen Zeit: Kutschertreffen in Berngau

23.8.2020, 14:43 Uhr
Mit Hut und Schirm unterwegs: Toni Bauer und seine Lebensgefährtin auf dem Weg zum Kutschertreffen. Natürlich in standesgemäßem Outfit und historischer Kutsche.

© Andre De Geare Mit Hut und Schirm unterwegs: Toni Bauer und seine Lebensgefährtin auf dem Weg zum Kutschertreffen. Natürlich in standesgemäßem Outfit und historischer Kutsche.

Schon von weitem hört man die Pferdehufe auf dem Asphalt klappern. Als die Tiere um die Ecke biegen, sieht man die stilvolle Kutsche aus vergangenen Tagen, die sie ziehen. In ihr sitzen Toni Bauer und seine Lebensgefährtin. Mit langem Rock, Weste und Sonnenschirm ausstaffiert wirken die beiden wie aus einer anderen Zeit.


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"Das Outfit gehört zu dieser Veranstaltung einfach dazu", sagt der Pferdenarr und Besitzer des Gasthofs Kloster in Seligenporten.
Schon seit Donnerstag findet dort das Kutscher-Treffen statt. Für drei Tage kommen die Besitzer der historischen Karossen aus ganz Deutschland hier am Rande der westlichen Oberpfalz zusammen.

Organisiert wird die Veranstaltung, wie auch die letzten 20 Jahre, von Bauer selbst.

Für ihn ist der Pferdesport "sein Leben". Seit frühester Kindheit fährt er Kutsche und hat bis heute große Freude daran. Außerdem bildet er schon seit Jahren Tiere für das Kutschen- und Wagenfahren aus.


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Nachdem Bauer ausgespannt hat, legt er seinen Pferden bequeme Halfter an und lässt sie auf der Wiese grasen. Nach und nach treffen nun die restlichen Teilnehmer ein. Auch die anderen Tiere haben jetzt Pause, denn für ihre Besitzer ist nun, als Höhepunkt des Tages, ein Picknick geplant.

Gäste aus Großbritannien

Am Tag zuvor war die Gruppe von Seligenporten nach Pyrbaum gerollt und dort auf dem Marktplatz eingekehrt. Für den letzten Tag hat Toni Bauer einen Ausflug nach Allersberg geplant. Dort wolle man von Haus zu Haus ziehen – vier Bekannte haben angeboten, die Gesellschaft zu verpflegen.

Was man beim Anblick der Gruppe vermutet, bestätigten Alexandra und Peter gerne: „Dieses Treffen ist etwas ganz Besonderes – so etwas gibt es nicht oft in Deutschland.“ Beide sind nicht zum ersten Mal dem Ruf von Toni Bauer gefolgt, auch wenn die Anreise etwas länger dauert: Alexandra kommt aus Aschaffenburg und Peter aus Brighton in Großbritannien.


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Sie stechen durch ihre detailverliebten Outfits heraus. Doch das Passende zu finden sei nicht immer leicht: „Man darf nicht nach Accessoires oder Klamotten suchen. Oft komme ich mit ganz anderen Dingen aus den Läden zurück, als ich anfangs eigentlich gesucht habe“, sagt Alexandra.

In diesem Jahr konnten nur sieben Kutschen und 20 Personen an der Veranstaltung teilnehmen – wegen Corona. 2021 hofft Toni Bauer wieder auf ein größeres Treffen. Gerne auch mit Gästen ohne Pferd oder Kutsche, dafür mit vollem Picknickkorb.

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