Windkraftgegner machen gemeinsame Sache

14.11.2013, 11:00 Uhr
Windkraftgegner machen gemeinsame Sache

Aus Raitenbuch, Gimpertshausen, Röckersbühl, Berngau, Stöckelsberg, Waller, Pelchenhofen, Günching, Harenzhofen, Mantlach, Seubersdorf, Daßwang und Schnufenhofen kamen die Windkraft-Skeptiker nach Röckersbühl.

Laut Pressemitteilung der Windkraft-Gegner, die den NN vorliegt, stellte Friedrich Fürnrohr, Kenner der heimischen Flora und der regionalen Geschichte, das Windkraft-Konzept der Planungsregion 11 (Oberpfalz-Süd/Regensburg) vor. Die Vorranggebiete würden den Bau von weiteren 200 Windenergie-Anlagen (WEA) im Landkreis Neumarkt erlauben, zusätzlich zu den 65 in der Region vorhandenen, beantragten oder sich in Bau befindlichen WEA.

Anhand von Geländeschnitten habe er gezeigt, was dies für die kulturhistorisch bedeutende Landschaft der Kuppenalb im Zusammenhang vor allem auch mit dem Albtrauf bedeute: Mit der Höhendifferenz aus Tallage und Bergkuppe beziehungsweise Albtrauf ergäben sich Gesamt-Sichthöhen von mehr als 400 Metern. Schon jetzt sei für den Betrachter — von bestimmten Standorten in der Region aus — gerade dieser Albtrauf übersät mit riesigen Windkraftanlagen.

In der Diskussion wurde von verschiedenen Seiten, gerade auch von den Bürgern aus Harenzhofen, Günching, Seubersdorf und Waller, mangelnde Transparenz gegenüber den Bürgern bei WEA-Projekten bemängelt, so der Pressetext weiter: „Praktisch keinerlei Informationen über entsprechende Planungen, das Vorschieben vermeintlicher formaljuristischer Tatbestände, Einschüchterung und bewusste Irreführung“ werden da genannt. Dies präge das Verhältnis im Landkreis und in Alfeld zwischen Bürgermeistern und betroffenen Bürgern. Anwesende Gemeinderäte bestätigten: Auch sie seien nicht genügend informiert.

Einschlägige, die Genehmigung von WEA einschränkende gesetzliche Gesichtspunkte würden nicht weitergeleitet oder seien unbekannt, schreiben die Windkraft-Gegner, etwa im Zusammenhang mit dem so genannten Privileg im Baugesetzbuch BauGB § 35, was vor allem den Gesichtspunkt „Öffentliche Belange“ betrifft.

Umzingelung befürchtet

So beklagten die Harenzhofener Bürger, dass etwa die Gemeinde „nur völlig unzureichend“ das so genannte „Umzingelungsverbot“ berücksichtigt habe: Eine Umzingelung sei aber nach den bestehenden Vorhaben praktisch nach wie vor vorhanden, und dies bei Abständen von nur 650 Metern der WEA zur nächsten Wohnbebauung.

Auf keinen Fall könne man davon ausgehen, dass die Bestimmung vom Bayerischen Umwelt- und Innenministerium vom 30. August 2013 umgesetzt werde, die lautet: „Im Übrigen sollen möglichst Lösungen im Konsens mit Vorhabenträgern und Betroffenen gefunden werden“, so der Pressetext weiter. Nach der über dreistündigen Veranstaltung kam man zu dem Schluss, dass man hier gemeinsam weiter machen müsse, um dem „Windradwahn in der Region Einhalt zu gebieten“. Nächste Woche will man sich deswegen wieder treffen.

Es wurde auch auf die Mahnwache der Aktionsbündnisse Gegenwind in Bayern am kommenden Samstag, 16. November, um 9.15 Uhr vor dem Maybach-Museum in Neumarkt im Zusammenhang mit dem Besuch von Staatsministerin Ilse Aigner beim Bayerischen Mittelstandstag hingewiesen. Windkraftgegner aus ganz Nordbayern wollen bei dieser Gelegenheit auf ihr Anliegen aufmerksam machen.

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