Wolf bei Nachbarn: Neumarkter Jäger wittern Konflikte

29.4.2016, 14:55 Uhr
Wolf bei Nachbarn: Neumarkter Jäger wittern Konflikte

© Foto: dpa

Anfang April hatte die Wildbeobachtungskamera eines Jägers den Wolf am Rande eines Feldes bei Neuhaus an der Pegnitz geknipst . Nach intensiver Auswertung der Aufnahme waren sich die Experten einig: Es ist tatsächlich ein junger Wolf.

Bis zur Grenze des Landkreises Neumarkt sind es schätzungsweise nur 25 Kilometer. Bisher gibt es aber keinerlei Hinweise, dass der Wolf auch schon bei uns angekommen ist. Doch sei seine Wanderlust, sagt Lothar Sagerer, noch ausgeprägter als die des Luchses, der gelegentlich, von Tschechien kommend, im Neumarkter Raum vorbeischaut.

Mit Unbehagen sieht der Vorsitzende der BJV-Kreisgruppe Neumarkt im Jagdverband Bayern der Rückkehr des heute streng geschützten Raubtieres entgegen: „Eigentlich alle Jäger wünschen sich in solch einem Fall, dass der Wolf schnell weiterzieht.“

Am Wolf scheiden sich in Deutschland die Geister. Naturschützer beobachten seine Rückkehr in der Regel mit Wohlwollen, die Jägerschaft sieht hingegen Konflikte heraufziehen. So auch Sagerer, der der Meinung ist, dass in dicht bevölkerten Gegenden für Isegrim, der ein großes Revier benötigt, einfach kein Platz ist. Das könne nur Ärger geben: „Wenn er erst einmal ein Hündchen im Garten reißt, wird das ein ganz heißer Tanz.“

Und bei Schafherden und Weidetieren habe der Wolf leichtes Spiel, ergänzt Hans Bradl vom Jagdschutzverein Hubertus Neumarkt. Kühe, Schafe und Ziegen kennen den Fressfeind gar nicht mehr, sondern nur die friedlichen Hunde der Spaziergänger.

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