Zivilbeschäftigte der US-Army in Hohenfels wollen mehr Geld und Kollegen

16.11.2019, 12:07 Uhr
Zivilbeschäftigte der US-Army in Hohenfels wollen mehr Geld und Kollegen

© Foto: Sturm Werner

Verdi organisiert die Zivilbeschäftigten der Truppenübungsplätze, deren Schwerpunkt in Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern liegt. Derzeit gibt es bundesweit etwa 12 000 Zivilbeschäftigte.

Für gestern hatte die Dienstleistungsgewerkschaft die zivilen Mitarbeiter des Truppenübungsplatzes Hohenfels zu einem Warnstreik aufgerufen. Die trafen sich am frühen Morgen zu einem Demonstrationszug auf dem großen Parkplatz eines Discounters in der Parsberger Innenstadt.

Ausgestattet mit Gewerkschaftsfahnen und unter ohrenbetäubendem Lärm aus Trillerpfeifen machten sich die Zivilbeschäftigten auf den Weg durch die Stadt hinaus zum Streiklokal im Sportheim an der Hatzengrün. Vorneweg fuhr ein Verdi-Bus mit Bannern auf denen "Tarif. Gerecht.Für Alle" und "Tarifdeluxe - weniger ist Wahnsinn" stand.

Arbeitgeberseite bot 1,3 Prozent

Im Streiklokal teilte Gewerkschaftssekretärin Kathrin Birner vom Verdi-Bezirk Oberpfalz ihren Kollegen mit, dass auch in der zweiten Verhandlungsrunde am 24./ 25. Oktober in Berlin keine Einigung für die rund 12 000 Zivilbeschäftigten auf den Truppenübungsplätzen zwischen Verdi und den Arbeitgebern zustande gekommen sei.

Das Angebot der Arbeitgeberseite in Höhe von 1,4 Prozent bei einem Mindestbetrag von 30 Euro habe die Tarifkommission als unzureichend zurückgewiesen. "Der Vorschlag eines Mindestbetrags geht zwar in die richtige Richtung, reicht aber in der Höhe bei weitem nicht aus", so die Gewerkschaftssekretärin. Ein zentrales Thema der Verhandlungsrunde seien ferner die zahlreichen offenen Stellen gewesen.

Hier sei die Situation unterschiedlich bewertet worden. "Die Arbeitgeber sehen hier keinen akuten finanziellen Handlungsbedarf, während die Beschäftigten nicht mehr bereit sind, die Zusatzbelastung durch fehlende Beschäftigte weiter mitzutragen."

Auch die Auszubildenden seien Thema der zweiten Verhandlungsrunde gewesen. Hier wäre die Arbeitgeberseite zu einer Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 30 Euro und die Übernahme von Reise- und Übernachtungskosten beim auswärtigen Berufsschulbesuch bereit.

"Wir stellen fest, dass die Unterstützung und Aktionsbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen in dieser Tarifrunde sehr hoch ist", erklärte Alexander Gröbner, der Verdi-Geschäftsführer des Bezirks Oberpfalz. "Von Oberammergau über Breisach nach Stuttgart bis Ramstein, Wiesbaden, Ansbach, Vilseck, Grafenwöhr und jetzt Hohenfels haben sich Beschäftigte an zahlreichen überwiegend überraschenden und kurzfristigen Warnstreiks und Aktionen beteiligt – diese Aktivitäten werden wir nun verstärken."

Verdi fordere eine Lohn- beziehungsweise Gehaltserhöhung im Volumen von sechs Prozent sowie die Erhöhung aller Einkommen auf mindestens 2000 Euro und signifikante Verbesserungen bei den Einstiegsgehältern und Auszubildenden, mit dem Ziel, die zahlreichen offenen Stellen zu füllen und die damit einhergehende Mehrbelastung für die Beschäftigten abzubauen.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am Montag und Dienstag, 18./ 19. November, in Berlin statt.

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