Diskussion im Stadtrat

Zoff um den Umbau der Obi-Kreuzung in Neumarkt

11.7.2021, 06:00 Uhr
Wenige Meter vor diesem Schild werden künftig die Einsatzfahrzeuge der Neumarkter Feuerwehr aus dem Hof der neuen Wache brausen. Deshalb wird die Kreuzung umgebaut.

© Günter Distler, NNZ Wenige Meter vor diesem Schild werden künftig die Einsatzfahrzeuge der Neumarkter Feuerwehr aus dem Hof der neuen Wache brausen. Deshalb wird die Kreuzung umgebaut.

Die Obi-Kreuzung ist ein der meistbefahrenen Kontenpunkte im Landkreis Neumarkt. Die neue Feuerwache zwischen der Eisenbahnlinie und der Freystädter Straße stellt die Verkehrsplaner vor eine große Herausforderung.

"Die oberste Prämisse ist es, den Feuerwehrfahrzeugen ein sicheres Ausrücken zu ermöglichen", sagt OB Thomas Thumann im Stadtrat.

"Die Theorie ist das eine, aber in der Praxis sieht es dann oft ganz anders aus", drückte Roland Kuss im Stadtrat eine Sorge aus, die viele Neumarkter Feuerwehrler umtreibt. Der CSU Stadtrat ist ein Mann der Praxis. Er gehört der Berufsfeuerwehr in Nürnberg an und ist in Neumarkt als Freiwilliger Feuerwehrmann im Einsatz.

Damit die Einsatzfahrzeuge ungehindert aus der neuen Wache auf die Freystädter Straße ausrücken können, soll die Ampel auf Rotlicht schalten, bevor ein Feuerwehrauto aus dem Hof fährt.

"Wenn mehrere Autos hintereinander ausrücken, verlängert sich die Rotlicht-Phase und der Verkehr auf der Freystädter Straße staut sich ruckzuck bis zur Ringstraße" so Kuss Befürchtung. Schon jetzt sei die Freystädter Straße und die Ringstraße mit Rechts-vor-Links und Tempo 30 ein Nadelöhr, wenn die Feuerwehrler aus dem Stadtsüden die aktuelle Wache in der Florianstraße fahren.

Blitzlicht als Warnung?

Er schlägt deshalb vor, die automatische Rotlicht-Schaltung wegzulassen. Stattdessen solle ein Blitzlicht an der Ausfahrt die anderen Verkehrsteilnehmer warnen, dass bald ein Auto herausfährt. "Wenn wir mit Blaulicht und Sirene kommen, machen uns schon alle Platz."

Florian Schmidt vom Straßenbauamt sagte, an der Steuerung der Ampelanlage könne man noch feilen. Aber das Konzept der Ampeln sei fix. Sie seien in dieser Form notwendig, damit Fußgänger und Radler sicher über die Kreuzung kommen.

Verkehrsreferent Olaf Böttcher (Grüne) bezeichnet die Planung als nicht zeitgemäß. Es gehe nur um die Beschleunigung des Autoverkehrs. Fußgänger und Radfahrer seien nicht gleichberechtigt.

Andre Madeisky (SPD) kritisierte die Verkehrsführung für Radfahrer als "wahnsinnig". "Hat man denn nichts von der Lammsbräukreuzung gelernt?" Dieter Ries und Johann Gloßner (beide Flitz) kritisierten den Standort der Feuerwache als grundsätzlich ungeeignet.

Keine Kommentare