Zu Fuß, per Zug und Schiff nach Neumarkt

18.1.2017, 09:34 Uhr
Zu Fuß, per Zug und Schiff nach Neumarkt

© Foto: Horst Linke

Er möchte ein positives Beispiel sein, einer, der zeigt, wie die Mehrheit der Flüchtlinge tatsächlich denkt, sagt er: „Das sind nicht alles schlechte Leute, sehr viele versuchen, gut zu sein“. In Neumarkt hat er nicht nur auf Hilfe gehofft, sondern auch selbst geholfen: Er war über vier Monate in der Bräugassenschule im Einsatz, wo er Flüchtlingskindern und Lehrern half, sich zu verständigen. Bei Campbridge, einem Bildungs-Projekt für Kinder hier im Landkreis, hilft er mit.
Aus Damaskus floh er 2012, zunächst nach Südafrika, wo er ab 2015 nicht mehr bleiben durfte. Als dann noch der Vater des damals 25-Jährigen in Damaskus starb, war er verzweifelt, wusste nicht, wohin, und machte sich in sein Traumland Deutschland auf: Zu Fuß, mit dem Zug und per Schiff gelangte Edelbi über die Balkanroute nach Deutschland. Über Zirndorf kam er nach Neumarkt, wo er zunächst in der Delphi-Halle einquartiert war, bis er in eine Flüchtlingsunterkunft weiterzog. Inzwischen ist er anerkannt und hat seit kurzem eine eigene Wohnung.
Einen Deutsch-Kurs hat er erfolgreich abgeschlossen, der nächste folgt sofort. Neumarkt und die Neumarkter erlebt er positiv, ruhig und friedlich sei es hier. Zwar seien einige nach dem Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt auf Distanz gegangen, aber er ist überzeugt: „Die Leute brauchen mehr Zeit, um uns individuell kennenzulernen.“
Klaus Eifler, Geschäftsführer des Evangelischen Bildungswerks (EBW), möchte mit dem Vortrag eine gelingende Flüchtlingsgeschichte „dazulegen zu Diskussionen in der Öffentlichkeit zum Thema Flüchtlinge und Islam, die manchmal sehr negativ sind.“
Er hat Anas Edelbi zufällig kennengelernt und zu der Reihe eingeladen. Edelbi wird auf englisch vortragen, eine Dolmetscherin übersetzt. Außerdem sind auch die Stationen seiner Reise über eine Präsentation nachvollziehbar.

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