«Zu viel der Ehre erwiesen»

22.10.2009, 00:00 Uhr
«Zu viel der Ehre erwiesen»

© Pfrogner

Stephan Huber ist Lehrer an der Schule Weinberger Straße und will das Lob nicht für sich allein beanspruchen.

Das Projekt «Erwachsen Werden» haben nämlich schon vor Jahren die Kolleginnen Hermine Klein und Heidi Fruth, die beide aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr an der Weinberger Schule tätig sind, entwickelt. Er habe es übernommen und weitergeführt.

Das Konzept «Erwachsen Werden» unterstützt Hauptschüler aktiv in ihrer Persönlichkeitsbildung. Mit Rollenspielen und in Gruppendiskussionen sollen die jungen Menschen Selbstvertrauen, Lebensfreude, Beziehungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein gewinnen.

Früher war dafür eine Stunde pro Woche frei gehalten, seit einiger Zeit sei das, sehr zum Leidwesen der Schüler, wie Huber bemerkt hat, nicht mehr der Fall. Nun fließe diese Art der Hilfestellung in den normalen Unterricht ein. Allerdings haben alle Lehrkräfte in einem dreitägigen Seminar die entsprechende Ausbildung erworben.

Huber wurde von der Auszeichnung doch etwas überrascht, denn es ist bereits ein Jahr her, dass er von der Bürgerstiftung aus Berlin angerufen und eine Stunde lang interviewt wurde. Vielleicht, so sein Wunsch, kommt die Wochenstunde wieder. Die Ehrung könnte ein gutes Argument dafür sein.

Der Name Roland Hadwiger steht für die Berliner für das Projekt «Genial Regional». Seit 2005 werden im Bonussystem «Regionaldo» teilnehmende Kunden bei jedem Einkauf in einem (ebenfalls teilnehmenden) lokalen Betrieb registriert und mit einer Gutschrift belohnt. Ein breites Netzwerk aus 85 teilnehmenden Unternehmen sei entstanden und kurble seitdem die im Landkreis ansässige wirtschaftliche Entwicklung an.

Er habe den Leuten von Bürgermut schon gesagt, dass er, wenn sie ehrenamtliches Engagement würdigen wollen, der Falsche sei, erklärte Roland Hadwiger im Gespräch mit den Neumarkter Nachrichten. «Ich werde dafür bezahlt, dass ich Ideen entwickle und umsetze», gibt sich der Mitarbeiter des Landratsamts aus der Abteilung Kreisentwicklung, kommunaler Umweltschutz und Abfallwirtschaft bescheiden.

Andererseits sei er froh darüber, dass das Projekt so bundesweite Aufmerksamkeit bekomme und noch mehr würde er sich freuen, wenn das Projekt im Landkreis so weiter angeschoben würde. Die Auszeichnung «Weltbeweger» sei schon etwas zu viel des Guten. Hadwiger reicht es, wenn er in seinem Beruf im Landkreis was bewegen kann.