Zug riss Oberleitung ab: Bahnstrecke nach Regensburg wieder frei

19.4.2019, 15:59 Uhr
Zug riss Oberleitung ab: Bahnstrecke nach Regensburg wieder frei

© Wolfgang Fellner

Es war gegen 17.35 Uhr: "Ich komme um die Kurve herum und da hängt der Baum quer über die Gleise in der Oberleitung", sagte der sichtlich mitgenommene Lokomotivführer. Die Vollbremsung half nichts mehr, der lange, leere Transportzug krachte in die Buche, riss die Oberleitung herunter. Erst gut einen halben Kilometer weiter kam die Lok zum Stehen. Schwer ramponiert im Bereich der Kanzel.

Teile des Baumes steckten in den zerbrochenen Lampen, die Scheibe auf der Seite des Lokführers war eingedrückt, hatte aber gehalten. Der zeigte sich ruhig, gestand aber, dass er nervlich schon angeknackst sei im Moment. Zum Glück sei es nur ein Baum gewesen, sagte er. Der 37-Jährige sitzt schon seit einigen Jahren auf der Lok, aber so etwas "ist mir noch nicht passiert", sagte er.

Sturm warf Buche um

Was war passiert: Die am Gründonnerstag immer wieder über den Landkreis fegenden Winde hatten eine massive Buche entwurzelt, die oberhalb der Bahnböschung am Rande eines kleinen Baches stand. Sie riss noch andere Bäume mit und kippte über die Bahnstrecke. Der Güterzug schoss trotz Vollbremsung in das Hindernis und riss beim Aufprall auch einen größeren Teil der Oberleitung aus der Verankerung.

Die beschädigte Oberleitung setzte eine gut 20 mal 15 Meter große Fläche der Böschung in Flammen. Die Feuerwehren waren aber schnell vor Ort und hatten den Brand bald unter Kontrolle. Nachdem die Oberleitung auch noch abgeschaltet und geerdet war, konnten sie mit den Aufräumarbeiten beginnen.

Zug riss Oberleitung ab: Bahnstrecke nach Regensburg wieder frei

© Wolfgang Fellner

Der Bahnverkehr war anschließend in beide Richtungen eingestellt. Am Freitagnachmittag wurde die Strecke dann wieder freigegeben und die Verkehrslage zwischen Nürnberg und Regensburg hat sich laut Bahn normalisiert.


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Aktualisiert am Karfreitag, 19. April 2019, um 16.40 Uhr

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