Festnahme in Franken

Auftragsmörder aus dem Darknet: So wollte ein Mann seinen Bruder umbringen lassen

Stefan Blank

Region/Bayern

E-Mail zur Autorenseite

25.8.2022, 13:52 Uhr
Im Darknet soll ein Mann die Vergiftung seines Bruders bestellt haben.

© Silas Stein/dpa/Illustration Im Darknet soll ein Mann die Vergiftung seines Bruders bestellt haben.

Rauschgift, Waffen oder auch einen Auftragsmörder - im Darknet finden Kriminelle allerhand. Einem 63-Jährigen aus Stuttgart, der in Uffenheim im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim gearbeitet hat, wird nun Versuchte Anstiftung zum Mord vorgeworfen. Ende April nahm die Polizei den Mann auf einen Hinweis des Bundeskriminalamts hin an seinem Arbeitsplatz fest.

Über die Hintergründe wurde geschwiegen, die Kriminalpolizei ermittelte. Wie Stefanie Ruben, die stellvertretende Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart, erklärt, wurde nun Anklage beim Landgericht erhoben.

In der Psychiatrie untergebracht

Das bestätigt auf Nachfrage unserer Redaktion der Vorsitzende Richter am Landgericht Stuttgart, Dr. Johannes Steinbach. Der Fall liegt bei einer Schwurgerichtskammer. Derzeit befinde sich das Verfahren im sogenannten Zwischenverfahren, "das heißt, nach Anhörung der Beteiligten muss über die Frage der Eröffnung der Hauptverhandlung entschieden werden", erklärt Steinbach. Ein Prozess könnte - falls es soweit kommt - im Oktober beginnen. Ihm könnte eine längere Haftstrafe drohen.

Doch was wird dem 63-Jährigen vorgeworfen? Laut Johannes Steinbach soll er über das Darknet den Auftrag erteilt haben, seinen Bruder vergiften zu lassen. Die Entscheidung, seinen Bruder töten zu lassen habe er wohl im Jahr 2021 getroffen. Zum Zustand des Tatverdächtigen erklärte Steinbach noch, dass dieser "unter einer chronifizierten wahnhaften Störung leiden soll". Aktuell sei der Mann "einstweilig in der forensischen Psychiatrie untergebracht".