Bürger fühlen sich in Neustadt wohl

7.12.2019, 13:59 Uhr
Bürgermeister Klaus Meier nahm in der von Vize Peter Holzmann (l.) moderierten Versammlung zu einigen Wünschen und Anregungen Stellung und konnte den Eindruck einer recht zufriedenen Bürgerschaft gewinnen.

© Harald Munzinger Bürgermeister Klaus Meier nahm in der von Vize Peter Holzmann (l.) moderierten Versammlung zu einigen Wünschen und Anregungen Stellung und konnte den Eindruck einer recht zufriedenen Bürgerschaft gewinnen.

So hatten Geschäftsleiterin Karin Mosch und die Abteilungsleiter einen entspannten Abend in der Rathaus-Ehrenhalle, in der Zweiter Bürgermeister Peter Holzmann als Versammlungsleiter bei der Begrüßung die Gäste bei etlichen leeren Plätzen "zahlreich" in seinem Manuskript mit "Gänsefüßchen" versah, den Besuch aber im Durchschnitt der letzten fünf Jahre wähnte. Die Anregungen aus der letzten Bürgerversammlung sah er als erledigt an, zu neuen regten er und Erster Bürgermeister Klaus Meier an. Beide im anstehenden Kommunalwahlkampf Konkurrenten, an diesem Abend "ein Herz und eine Seele".

Mit der gewohnten Bilderschau illustrierte Bürgermeister Meier seinen ausführlichen Rückblick und brachte damit das Geschehen eines erneut ereignisreichen Jahres in Erinnerung, verbunden mit dem Dank an alle, die für diese gesorgt hatten. Wie etwa die Werbegemeinschaft mit ihren Besuchermagneten oder die Kulturvereine.

Stolz berichtete Meier von dem in seiner Amtszeit um über 11.8 Millionen auf aktuell 18.383.000 Euro gesenkten Schuldenstand, um gleichzeitig anzudeuten, dass dieser positive Trend nicht fortzusetzen sein werde. Schließlich stünden mit der Sanierung von Schloss-Grundschule und Nürnberger Tor, dem überfälligen Bau des neuen Feuerwehrhauses sowie der Erneuerung von Ansbacher- und Wilhelmstraße kostspielige Projekte an.

Zu den Positiva in seinem Bericht konnte der Bürgermeister die Bevölkerungsentwicklung auf den Höchststand von 13.470 Einwohnern mit dem Erst-, 744 mit Zweitwohnsitz ebenso zählen, wie die anhaltende Baulandnachfrage (186 konkrete Vermerkungen). Ferner ein Plus bei den Gewerbeanmeldungen und auch bei den jetzt über 7800 Arbeitsplätzen mit 2000 mehr Ein- als Auspendlern. Stehe man mit einer Arbeitslosenquote von 1,7 Prozent an der Spitze in Bayern, schränke der Fachkräftemangel die Freude darüber etwas, so Meier, der auch Auswirkungen der weltwirtschaftlichen Turbulenzen auf heimische Betriebe ausmachte.

Allen Gewerbetreibenden stattete er seine Hochachtung und stellte fest, dass "Neustadt nach wie vor die anerkannte 1a Einkaufsstadt" sei. Daran änderten nach seiner Darstellung auch Leerstände nichts, deren Revitalisierung beim anhaltenden Trend auf die grüne Wiese äußerst schwierig sei. Man bleibe weiter bemüht, versicherte der Bürgermeister mit dem Hinweis auf eine kostenlose Immobilienbörse und dem Appell, mit dem regionalen Einkauf jetzt auch der Weihnachtsgeschenke den Fachhandel zu stärken und eine Verödung der Innenstadt zu vermeiden.

Bei den laufenden oder abgeschlossenen Projekten verwies Meier unter anderem auf die im Hasengründlein entstehende Kindertagestätte sowie auf Straßensanierungen. Er freute sich über die positive Ausstrahlung des "BayernLab" und inzwischen 70.000 Besucher der Schloss- Museen oder eine gute Saison des Waldbades und über 3.550 Golfer . Mit dem Hinweis auf bereits intensiv laufende Vorbereitungen brachte er die Vorfreude auf das Heimatfest 2020 zum Ausdruck.

Sorgenkind Hauptbahnhof

Sorgen hingegen bereitete dem Bürgermeister der alles andere als attraktive Zustand des Hauptbahnhofes ohne Toiletten und "alles andere als barrierefrei". Zwar gebe es nach Auskunft des Bundestagsabgeordneten Martin Burkert die Aussicht, dass Neustadt mit 11,7 Millionen Euro in einem 330 Millionen-Umbaupaket sei, was Hoffnungen auf einen barrierefreien Bahnhof wecke. "Allein mir fehlt der Glaube" zeigte sich Klaus Meier skeptisch.

Bei den anstehenden Projekten habe für ihn das neue Feuerhaus Priorität, erklärte der Bürgermeister, da man den ehrenamtlichen Kräften die Missstände im alten nicht länger zumuten könne. Weiter nannte er aktives Leerstandsmanagement, neue Baugrundstücke hauptsächlich für einheimische Mitbürger, die energetische Sanierung städtischer Gebäude und die Sanierung innerstädtischer Straßen mit der Priorität Bahnhofstraßen, die Umgestaltung der Wilhelmstraße, die Breitband- und Mobilfunkversorgung oder die Ausweisung eines interkommunalen Gewerbegebietes.

Auf Anfrage aus dem Besucherkreis informierte Bauamtsleiter Gerald Schorr über neue Ausgleichsflächen für das Feuerwehrhaus-Areal und der Leiter der NeustadtWerke, Karl-Heinz Kolb, zerstreute Bedenken, dass sich die Sanierung der Kläranlage mit der Installation einer im Landkreis eimaligen Klärschlammtrocknung und der Option der eigenen energetischen Verwertung auf die Gebühren niederschlagen könnte. Tipps zum Klimaschutz im Rathausboten nahm man ebenso als Anregung auf, wie mehr Grün in der Innenstadt, das bei der Neugestaltung der Bamberger Straße vermisst und mit Platzmangel erklärt wurde. Dass auf das Eislaufvergnügen auf dem Bleichweiher in diesem Winter verzichtet werden müsse, wurde damit begründet, dass sich dieser in einem äußerst schlechten Zustand sei.

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