Climate Warriors: Besucherschlangen vor Neustadts Kino

15.1.2019, 21:35 Uhr
Climate Warriors: Besucherschlangen vor Neustadts Kino

© Harald Munzinger

Oliver Rögner mochte es mit den Partnern der Dokureihe mit aktuellen Umweltthemen - die Genossenschaft "Regional Versorgt“, der Baumannshof, die VR-Bank und "Emskirchen im Wandel“ – kaum glauben, als sich vor seinem "KinoNEA“ lange Besucherschlangen bildeten und er schließlich im vollen Haus mit Jürgen Osterlänger von "Emskirchen im Wandel“ den Regisseur und Produzent Fechner zur ersten von zunächst drei Vorstellungen der Doku "Climate Warriors“ willkommen heißen konnte. Weitere wird es am Sonntag, 20. Januar um 20.15 Uhr sowie am Dienstag, 22. Januar, um 18.30 Uhr geben und der Film bei entsprechendem Zuspruch weiter im Programm bleiben.

Bei der Premiere war der schlichtweg überwältigend und Produzent Fechner nahm das Smartphonfoto vom Besucherandrang mit, auch wenn dies für ihn kein ungewohntes Bild war. Schließlich ist der Vorgänger "Die vierte Revolution“ in 39 Ländern vor zehn Millionen Zuschauern gelaufen. Davor hatte der "Klima-Krieger mit der Waffe Kamera“ ebenso starke Beachtung mit "Power to Change“ gefunden, die er nun auch weltweit mit "Climate Warriors“ anstrebt.

"Lösungen zu wenig bekannt“

Die Menschen wüssten sehr viel über alle nur möglichen Katastrophen und Dramen dieser Zeit, die es ja zur Genüge gebe, aber nichts über deren Lösungen. Daraus resultiere die Resignation, nichts dagegen tun zu können. Zur Aufklärung gehe er mit harten Bandagen an die Themen, erklärte der Journalist Fechner im NN-Online Gespräch im Kino-Foyer, in dem er auch mal für Selfiefotos mit Besucherinnen lächelte. Und sich aus seiner Lebenserfahrung auch zuversichtlich, "dass insgesamt alles gut ausgehen wird“.

Allerdings müsse man etwas dafür tun, zum Kampf für die Zukunft des Planeten bereit sein. Wie unterschiedlich dieser von den "Climate Warriors“ mit Governor Arnold Schwarzenegger an der Speerspitze geführt wird, wurde für den Film in zahlreichen Beispielen rund um den Globus ebenso dokumentiert, wie das Diktat des Geldes, das es zu brechen gilt. Die Veränderungen, so Carl-A. Fechner, "müssen von unten kommen, die Menschen ihre Angelegenheiten selbst in die Hand nehmen“. Dazu sollen seine Filme aufrütteln, die Menschen stimulieren und ihnen Mut geben, sich für die dringend notwendigen Veränderungen einzusetzen, auch den Kampf Arm gegen Reich aufzunehmen.

Climate Warriors: Besucherschlangen vor Neustadts Kino

© Harald Munzinger

Der mehrfach prämierte Regisseur und Umweltvisionär, der seit 30 Jahren gut 60 Filme gedreht und dazu 80 Länder der Welt bereist hat, ist unerschütterlich davon überzeugt, dass „Erneuerbare Energien die Welt zu einem besseren Ort machen“. Er wirbt für dezentrale Systeme und stellt sich der Kritik aus dem Publikum, nach der Heu den Tieren und den Böden erhalten bleiben und nicht verheizt werden solle. Auf die Überschüsse ziele man dabei ab, so Fechner sympathisch verbindlich, auch wenn es um die Frage des Energieverbrauchs zur Energieeinsparung oder Umweltbelastungen etwa beim Lithium-Abbau für Elektroautos geht. Da räumt er gezielte Falschinformationen aus, rät mit lokalen Projekten Einschränkungen durch das Einspeisegesetz zu umgehen. Jürgen Osterlänger kann dazu auch Hinweise geben und gerne zustimmt, dass „Genossenschaften der Motor von Veränderungen“ sein könnten.

Jeder entscheidet für sich selbst

Dass jeder für sich selbst entscheiden muss, wie er sich in den Kampf für die Umwelt einsetzt – Fechner: "Warum nicht auch mal bei einer Sitzblockade“ ist die Mission des Autors und Regisseurs mit journalistischem Rüstzeug und dem Studium der Medienpädagogik. So könnte die Umstellung auf Ökostrom ebenso ein Beitrag sein, wie der Verzicht auf das Fliegen oder Fleisch. Sein zentrales Anliegen ist es, auch in großen Schulveranstaltungen, die Bedeutung der erneuerbaren Energien für die weltweiten Konflikte und die Chance zu vermitteln, "die in der eigenständigen Versorgung mit Strom und Wärme liegt“.

Jenen "eine Stimme zu geben, die sich für eine saubere sichere und gerechte Welt einsetzen“, sah man in vielen Komplimenten für die "Climate Warriors“ mit nachhaltig beklemmenden wie bewegenden Szenen gelungen und inspirierend umgesetzt. Das große Interesse daran wünschten sich Oliver Rögner und Jürgen Osterlänger auch für die weitere monatliche Doku-Filmreihe mit vielfältigen Themen und anregenden Diskussionen.