Gemeinsam für ein sauberes Neustadt/Aisch: Rund 800 Helfer sammeln Müll in der Natur ein

NEUSTADT/AISCH - In der Hecke, am Straßenrand und auf dem Marktplatz - Müll ist in vielen fränkischen Städten überall zu finden. Doch warum werfen so viele Menschen ihren Unrat einfach weg? In Neustadt/Aisch wurde von 800 Müllsammlern ein starkes Zeichen gesetzt.

Dass sich die Kreisstadt wieder "nach innen, aber auch nach außen von ihrer besten Seite präsentieren kann", dafür stattete Bürgermeister Klaus Meier über 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Aktion "Neustadt wird putzt" Dank ab. Keinen Hehl machte er daraus, dass es ihn "richtiggehend frustriert, wie unglaublich sorglos und vorsätzlich vor allem Verpackungen einfach auf die Straße oder in die Natur geworfen werden", nicht selten nur wenige Meter von Müllbehältern entfernt.

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Ein Ärgernis, für das die Tatsache nur "ein ganz kleiner Trost" sein konnte, "dass es in den anderen vergleichbaren Städten ganz genauso aussieht und dies Gott sei Dank kein Phänomen unserer Stadt ist", sagte Meier. Auch unter den rund 200 "Putzaktiven", die selbst der wetterlaunische, windige Aktionstag mit Regenschauern nicht davon abhalten konnte, mit Müllsäcken verschiedene Stadtquartiere zu säubern, wurden Ärger und Wut über die – gefühlt zunehmende Verunreinigung von Straßen, Plätzen und Anlagen geäußert.

"Unglaublich dumme Menschen"

"Unglaublich dummen Menschen" scheine es offensichtlich egal, wie es in und um die Stadt aussehe, führte Meier aus und hielt diesen "das freiwillige Engagement für ein sauberes und dementsprechend attraktives Neustadt" entgegen. Dies erfolgt von etlichen Bürgerinnen und Bürger auch das ganze Jahr über, für die auf ihren Spaziergängen der Müllbeutel zur Ausstattung wie Jacke, Mütze oder Schirm gehört.

Als Ziele der Umweltaktion "Neustadt wird putzt", mit der die Kreisstadt Vorreiter und eine der ersten Kommunen im gesamten Landkreis gewesen sei, nannte der Bürgermeister "das Vorgehen gegen das achtlose Wegwerfen von Abfällen und die Sensibilisierung der Bevölkerung." Da dies frühestmöglich erfolgen solle, freute sich Klaus Meier wieder über die große Zahl an Kindern und Jugendlichen, die sich mit Handschuhen, Säcken und einer Erfrischung für unterwegs auf den Weg machten, um den Müll sammeln.

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Viele Gruppen in Aktionswoche unterwegs

Dies geschah auch schon vor dem "Putz-Tag", denn mit der Pandemie wurde diese Initiative zu einer Aktionswoche ausgeweitet und diese nun auch beibehalten. Und das mit großem Erfolg, wie es der Bürgermeister mit den vielen Einsätzen schon vor der Abschlussveranstaltung aufzeigte. So waren die beiden Grundschulen und die Mittelschule mit jeweils über 100 Kindern und Jugendlichen eifrig auf Mülltour, ebenso der Schlosskindergarten und die Kinderkrippe "Hasennest" mit insgesamt über 150 Kindern, der Gartenbauverein Schauerheim mit über 50 sowie der Neustädter Seniorenrat mit 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Viele Müllsäcke kamen zusammen. © Harald Munzinger

Mit den 200 zum Aktionstag angemeldeten Teilnehmenden summierte sich die Zahl der ehrenamtlichen "Stadtreiniger" auf bewundernswerte gut 800 Einsatzkräfte. Zum Abschluss stark vertreten waren die Kinderfeuerwehr, die "Blaulicht-Kids" der Jugendgruppen aus BRK und Feuerwehr, das THW, die Fastnachtsgesellschaft Geißbock, Fußballer und die Nordic Walking Abteilung des TSV, der Oberlin-Kindergarten, die Birkenfelder Dorfgemeinschaft sowie Mitarbeiter der Firma Köstner und viele Familien oder Einzelpersonen.

Mittagessen für die Fleißigen

Feuerwehr und THW rückten anschließend noch aus, um die Müllsäcke einzusammeln. Das würdigte der Bürgermeister ebenso wie die Organisation und reibungslose Durchführung der Veranstaltung durch Anne Junhom von der Stadtverwaltung sowie Frieder Lunz aus dem Team des Bauhofes, das über das ganze Jahr bemüht ist, die Stadt sauber zu halten.

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Ein herzlicher Dank des Bürgermeisters galt Horst Hasselbacher, der immer wieder mit Spenden Projekte in der Stadt unterstützt und nun alle Mitwirkenden des Aktionstages zum Mittagsessen einlud, für das ein Team des Gasthofes "Chausseehaus" sorgte. Die Firma Franken Brunnen stellte wiederum reichlich Getränke bereit und ein Preisgeld der "Franken Brunnen Stiftung Jugend und Natur" in Höhe von 500 Euro zur Verfügung, die in Form von 50 Mal Zehn-Euro-NEA-Talern unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlost werden. Die noch nicht abgegebenen Teilnehmernummern können dazu noch bis 31. März in die Losbox geworfen werden, die sich bei der Tourist-Info im Rathaus befindet.