"Let's Dax" in Neustadts Markgrafenhalle

25.10.2019, 19:29 Uhr

© Harald Munzinger

So hatte die Sparkasse im Landkreis gewinnbringend in die beiden Gäste des „S-Forums“ investiert, wie es die sehr gut besetzte Markgrafenhalle zeigte, in der Joachim Liambi und Andreas Franik aufforderten: „Let’s Dax“. Beide reihten sich zu namhaften Referenten, die seit über 30 Jahren in der Veranstaltungsreihe „Sparkassen-Forum“ schon aufgeboten wurden. Angefangen von dem Börsenexperten André Kostelany über den Abenteurer Rüdiger Nehberg oder den Physiker und Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar bis zu Sternekoch Alexander Herrmann oder zuletzt den Mentalisten Thorsten Havener.

War es bei diesem im letzten „S-Forum“ um die „Geheimnisse der nonverbalen Kommunikation“ gegangen, konnte Direktor Gunther Frautz diesmal ein kommunikationsfreudiges Paar beim „Quickstep“ ankündigen, wie er den prickelnden Bezug des „Champagners unter den Tänzen“ zu „spritzigen Fragen und vielen Sprüngen zwischen der Welt des Tänzers, des Börsenmaklers, des Let’s Dance-Jurymitgliedes und schließlich dem privaten Joachim Liambi“ herstellte. Den Takt dazu sollte der versierte Moderator Andreas Franik - wie der Gesprächspartner Liambi mit „allen Börsenwassern gewaschen“ - angeben. Bestens mit dessen Multitalenten auf ganz unterschiedlichen Parketten vertraut, ließen sich die Bälle gekonnt zuspielen und mit gelegentlichen spitzfindigen Doppelpässen erheiternde Effekte auch bei dem nicht wirklich lustigen Thema Geldanlage erzielen.

Zumal sich die Deutschen trotz der seit Jahren andauernden Niedrigzinsphase immer noch nicht so recht trauen, an der Börse zu investieren, wie Direktor Frautz mit Joachim Liambi übereinstimmte, der dies damit bestätigte, dass es im Land des stringenten Sicherheitsdenkens weit mehr Haushalte mit Hunden als mit Aktien gebe. Schon das Planspiel Börse habe bei ihm als Jugendlicher das Interesse an diesem Parkett geweckt, ließ der gelernte Bankkaufmann wissen, der vor seiner TV-Karriere in der RTL-Show „Let’s Dance“ mit dem Background des auch international erfolgreichen Tänzers als Aktienmakler an den Börsen in Düsseldorf und Frankfurt war.

Statt „Quickstep“ eher „ChaChaCha“

Mit dem „Quickstep“ wollte er den aktuellen Geldmarkt nicht vergleichen, neigte eher zum „ChaChaCha“ mit „langsamer Vorwärtsbewegung“. Er haderte damit, dass die Deutschen in einer so langen Zeit des Zinstiefs die damit verbundenen Chancen „nicht sehen oder nicht sehen wollen, Manschetten haben, über Alternativen zum Sparbuch nachzudenken, von dem rein gar nichts zu erwarten“ sei. Liambi wollte keine Anlageberatungen geben aber über den Tellerrand geblickt wissen, wie nach gängigem Beispiel im Ausland in Aktien und Sachwerte, darunter auch Immobilien, investiert, in einem über die Jahre interessanten Mischkurs verschiedener Fonds Geld gewinnbringend angelegt werden kann. Weniger hatte er es mit den „physischen Fonds“, also den Edelmetallen.

Um aus der Masse der Informationen und bei schwankenden Börsenkursen für die individuelle Situation das Richtige herauszufiltern, empfahl der noch immer leidenschaftliche Börsianer die reichlich im Saal anwesenden und an ihren Krawatten leicht auszumachenden Berater. Ganz im Sinn von Sparkassendirektor Gunther Frautz, der die Dienste zum „Vermögensaufbau“ an den Infoständen in der Markgrafenhalle anbot. Während man sich also bei erfrischenden Getränken über Anlagestrategien austauschte, posierte Joachim Liambi für Selfies, für man sich geduldig in die Warteschlange einreihte und sich gerne auch ein Autogramm geben ließ. Wann hat man schließlich schon die Gelegenheit, einem TV-Star so nahe zu sein, der gerade die 13. Staffel von „Let‘s Dance“ und mit der RTL-Show auf Tournee geht. Und über die Glitzerwelt im Gespräch mit Andreas Franik manche Schmonzette zu erzählen wusste.

Immer wieder wurde das Parkett gewechselt und vom fragwürdigen Tanztalent der „Promis“ der Blick auf den Dax gerichtet. Schließlich war ja „Let’s Dax“ angesagt und da scheint sich für Joachim Liambi „kein Absturz abzuzeichnen“, mit Unmengen Geld zum Anlegen ein gutes Fundament geschaffen zu sein. Dafür spreche auch der Dax-Anstieg trotz dem Wechsel der Märkte und Wirtschaftsstagnation. Die 14 Prozent auf dem Ipsheimer Weinetikett hoben das Gastgeschenk für die sympathisch Referenten mit kurzweiligem Unterhaltungswert über jegliche Anlageerwartungen.

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