Mehr Grün für Neustadts Innenstadt

27.9.2020, 18:46 Uhr
Mehr Grün für Neustadts Innenstadt

© o.n.

"Wie sich das Gesicht eines Straßenzuges ändert, wenn Begrünung vorhanden ist" wurde am Beispiel der Bamberger Straße mit ein paar Bäumchen in Pflanzkübeln und einem kleinen Pflanzenarrangement buchstäblich anschaulich bewusst gemacht. Ein paar Farbtupfer hatten viele Gesprächspartner der Aktionsgruppe bei der jüngsten Sanierung des Straßenzuges erwartet und zeigten sich denn auch von der "asphaltierten Tristesse" enttäuscht. Einige wünschten sich sogar, dass die Begrünung genauso bestehen bleiben sollte, berichtete Ingrid Tisch-Rottensteiner in einem "sehr zufriedenen Fazit" der Initiative "Grün für Neustadts Innenstadt".

Von der zeigte sich auch Dritte Bürgermeisterin Heike Gareis angetan: "Die Begrünung der Bamberger Straße hat mir sehr gut gefallen!" erklärte sie und bestätigte der Arbeitsgruppe "völlig Recht zu haben, dass Pflanzen die Bamberger Straße ungemein aufwerten". Natürlich müsse die Stadt auf die Verkehrssicherheit achten, weshalb sie Bäume zwischen den Parkplätzen als nicht realisierbar ansehe, es sei denn, man würde auf einen Parkplatz verzichten wollen, so Heike Garais.

Genau das sprach Erster Bürgermeister Klaus Meier als Kriterium an, als er als er sich ebenfalls bei der Initiative umsah. Dabei versicherte er, dass bei der Sanierung der Bamberger Straße auch die Möglichkeiten der Begrünung bedacht worden seien, wenn dafür keine Parkplätze weggefallen wären. Zudem gäbe es viele verkehrsrechtliche Vorgaben zu bedenken. Dass sich Meier im Hinblick auf die Neugestaltung der Ansbacher Straße gesprächsbereit gezeigt habe, wurde seitens der Arbeitsgruppe "sehr begrüßt".

Wo dies verkehrsrechtlich möglich sie, mochte sich Dritte Bürgermeisterin Gareis "für den Bereich der Bamberger Straße durchaus Kübelpflanzen vorstellen und meinte: "Eine Kübelpflanze für einen Bereich zu spenden und die Patenschaft hierfür zu übernehmen, wäre eine sinnvolle Aktion". Mit einem kleinen Schildchen könnte auf den "Kübelpaten" hingewiesen werden. Heike Gareis: "Ich fände mehr Grün in der Stadt sehr schön".

Nicht nur eine Frage der Optik

Wobei der optische Gewinn nur die eine Seite der Aktion sein sollte: "Gerade in Zeiten der gegenwärtigen Klimaveränderungen ist Begrünung als Schattenspender in Städten unverzichtbar. Sie bindet Feinstaub und verdunstet Wasser, was zu einer deutlichen Abkühlung der Umgebung beiträgt", wurde in den Gesprächen erklärt. Auch dass Blühpflanzen Insekten anlockten und Stadtbäume Vögeln Lebensraum bieten würden, stieß auf allgemeine Zustimmung. Ebenso wenig Diskussions- oder gar Überzeugungsbedarf gab es bei der Feststellung, "dass städtisches Grün die Bürgerbeteiligung fördert und steigert das Wohlbefinden steigert".

"Mit Sitzmöglichkeiten könnten Orte der Begegnung entstehen und die Stadt gewinnt dadurch insgesamt an Lebensqualität", war ein weiteres Argument für die Sammlung "grüner Punkte" als Symbole der Zustimmung, während das Feld "brauche ich nicht" so kahl wie die Bamberger Straße (außer an diesem Aktionstag) blieb. Vor diesem habe die Gruppe mit dem ortsansässigen Stadtplaner Matthias Rühl eine Stadtbegehung unternommen und sich inspirieren lassen. Dabei sei auch die Idee zu der "Pop-up – Aktion" entstanden, ließ Ingrid Tisch-Rottensteiner wissen. Diese sollte "als Impuls für die in den kommenden Jahren neu zu gestaltenden Straßenzüge in Neustadt" verstanden werden. Das wolle man konstruktiv begleiten und sich aktuell der Planungen für die Sanierung der Ansbacher Straße annehmen. Wie grün diese oder die Alleestraße einst waren, wurde mit historischen Fotos dokumentiert.

"In den Gesprächen mit den Passanten ernteten wir viel Lob für die Aktion insgesamt. Keiner der Gesprächspartner äußerte sich negativ darüber. Es entstand der Eindruck, dass es den Bürgern/innen aus unterschiedlichen Gründen ein Bedürfnis ist, mehr Natur in der Stadt und auf ihren täglichen Wegen genießen zu können", lautete das positive Resümee der Gruppe, die von der Gärtnerei Dornauer unterstützt worden war.

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