NSU-Prozess: Mordwaffe "Ceska" steht wieder im Fokus

8.6.2016, 14:08 Uhr
Mit dieser Ceska 83 töteten die NSU-Terroristen mehrere Menschen.

© Franziska Kraufmann/Archiv (dpa) Mit dieser Ceska 83 töteten die NSU-Terroristen mehrere Menschen.

Mit dieser Pistole sollen die mutmaßlichen Rechtsterroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt neun türkisch- und griechischstämmige Gewerbetreibende aus rassistischen Motiven erschossen haben. Zwei der Angeklagten, Ralf Wohlleben und Carsten S., streiten seit mehreren Wochen vor Gericht, wer welche Verantwortung beim Kauf der Waffe trug. 

Als Zeuge sagte am Mittwoch der psychiatrische Gutachter Norbert Leygraf aus. Er hatte S. mehrmals gesprochen und untersucht. S. habe ihm gesagt, er sei von Böhnhardt oder Mundlos telefonisch beauftragt worden, eine Waffe zu besorgen.

Wohlleben habe ihm einen Kontakt vermittelt und ihm das Geld gegeben. Der Kontaktmann habe ihm möglicherweise schon vor der Lieferung der Waffe gesagt, dass ein Schalldämpfer mitgeliefert werde. S. habe ihm gesagt, er habe sich "keine Gedanken" gemacht, wofür die Pistole verwendet werden könne.

Hauptangeklagte im NSU-Prozess ist Beate Zschäpe, die bis zum mutmaßlichen Selbstmord von Böhnhardt und Mundlos mit den Männern im Untergrund lebte. Sie ist wegen Mittäterschaft bei allen Verbrechen des NSU angeklagt.