11. April 1969: Neuer Mieter gesucht

11.4.2019, 07:02 Uhr
11. April 1969: Neuer Mieter gesucht

© Bauer

Doch im augenblicklichen Zustand ist es zweifelhaft, ob ein Interessent, verschreckt durch die traurige Fassade, nicht gleich wieder auf dem Absatz kehrt machen würde.

11. April 1969: Neuer Mieter gesucht

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1692 von den Holzschuhern erbaut, blieb das barocke Schloß bis 1941 im Besitz dieser Patrizierfamilie, und ging dann ins Eigentum der Stadt über. Damit waren auch die glorreichen Tage von Almoshof vorüber. Zunächst diente es zur Unterkunft für Flüchtlinge, anschließend bewohnte ein städtischer Beamter den oberen Teil der Räume und ließ sie teilweise renovieren, aber auch die Ge-meinde steckte im Laufe der Jahre etwa 70.000 DM in Reparaturarbeiten.

Als die Stadt 1967 auf ihrem Angebot sitzengeblieben war – der Verband fand ein Besitztum an der Loire verlockender – wurde es still ums Schloß – nicht aber drinnen. Eine neunköpfige Familie schlug ihr Domizil im. 1. Stock des früheren Adelssitzes auf. Nach ihrem Auszug, Anfang des Jahres, blieb ein Tohuwabohu zurück. Die Stadt sucht jetzt einen finanzstarken Mieter, der das Haus auf eigene Kosten renovieren könnte. Denn die Haushaltsmittel für den Denkmalsschutz sind sehr knapp.

Doch wenn man das Schloß in seinem jetzigen Zustand sieht, kann man sich schlecht vorstellen. daß sich ein Mieter für dieses Bauwerk findet. Der Wind heult durch zerborstene Fensterscheiben. Regen platscht auf den Fußboden. rings ums Schloß häuft sich altes Gerümpel und auch die Sandsteinbalustraden beginnen an manchen Stellen schon abzubröckeln. Dabei befindet sich das Schlößchen trotzdem baulich noch in einem ganz guten Zustand und durch seine großen Innenräume wäre es besonders für repräsentative Zwecke besonders geeignet.

Zunächst müßte wohl aber einmal die Stadt das Ihre tun, das Herrenhaus wieder in einen passablen Zustand zu bringen. Noch wäre eine äußere Renovierung mit verhältnismäßig geringen Mitteln durchzuführen. Doch dürfte es nicht zu weit hinausgeschoben werde, wenn nicht dies anmutige Denkmal einstiger Größe dem Verfall preisgegeben sein soll.

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