15. April 1964: Neues Heim für die BePo

15.4.2014, 07:00 Uhr
15. April 1964: Neues Heim für die BePo

© Friedl Ulrich

Mit der geplanten neuen Unterkunft für die Bereitschaftspolizei zwischen Kornburger und Germersheimer Straße wird es allmählich Ernst. Voraussichtlich in drei Jahren soll sie ihrer Bestimmung übergeben werden.

Etwa 24 Millionen DM wird der bayerische Staat für das umfangreiche Projekt ausgeben müssen. Drei Millionen DM sind dafür bereits im Haushalt 1964 eingesetzt. Mit der gleichen Summe will man den Staatshaushalt des nächsten Jahres belasten.

Auf dem 22,5 Hektar großen Grundstück sind schon seit Wochen Holzfäller damit beschäftigt, zehn Hektar Wald einzuschlagen. Das Landbauamt, das den Bau leitet, hofft, nach den Vermessungsarbeiten noch in diesem Herbst mit dem Straßenumbau beginnen zu können.

15. April 1964: Neues Heim für die BePo

© Horst Eißner

Es handelt sich dabei um eine 1,5 km lange Ringstraße, an der die verschiedenen Bauten stehen werden. Insgesamt sind es vier Unterkunftsgebäude für je eine Hundertschaft, ein Wirtschaftsgebäude, ein Lehrsaal, eine Turnhalle, ein Krankenrevier, ein Stabsgebäude und sieben Einfamilienhäuser. Außerdem sind neben Kraftfahrzeuganlagen noch ein Sport- und ein Antrittsplatz vorgesehen.

Die Einfamilienhäuser für die Verwalter und Hausmeister und die Sportanlagen werden vom übrigen Gebäudekomplex getrennt. Zunächst werden das Wirtschafts- und das erste Unterkunftsgebäude errichtet. Dann folgen die Kraftfahrzeuganlagen und weitere Unterkünfte, zum Schluß Sportplatz und Turnhalle.

Das Wirtschaftsgebäude gehört zum ersten Bauabschnitt, der voraussichtlich 1,5 Millionen DM kostet. Es hat in zwei Etagen eine Grundfläche von je 1600 qm und umfaßt eine großräumige Küche, Speisesäle und einen Kantinenbetrieb mit Aufenthaltszimmern. Im Untergeschoß befinden sich Lager- und Abstellräume.

Die Zimmer in den Unterkünften sollen mit je drei bis vier Mann belegt werden. Sie sind rund 25 qm groß und modern eingerichtet. Während bisher nach altgewohntem Schema in jeder Ecke ein Bett gestellt wurde und der Tisch grundsätzlich die Mitte einnahm, soll jetzt an der Fensterfront eine gemütliche Sitzecke entstehen, je drei Betten werden, getrennt durch Schränke, an eine Seitenwand gestellt, das vierte Bett und zwei weitere Schränke an die andere Seitenwand.

Vorläufig steht freilich alles nur auf dem Papier. Die Rodungsarbeiten, die Mitte März begonnen haben, werden vermutlich noch ein bis zwei Monate in Anspruch nehmen. Bevor das Gelände vermessen werden kann, muß auch das ganze Reisig entfernt werden, das jetzt noch weite Flächen bedeckt.

Das Landbauamt regte an, die Holzreste der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Die Männer der Forstverwaltung hegen, jedoch Bedenken wegen der Unfallgefahr im Einschlaggebiet. Zur Zeit überlegt man daher noch im Landbauamt, was mit den Ästen und Spitzen geschehen soll.

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