17. Oktober 1967: Die Hieroglyphen von Hammer

17.10.2017, 07:00 Uhr
17. Oktober 1967: Die Hieroglyphen von Hammer

© Gerardi

Die vierkantige Steinsäule, eine naturgetreue Nachbildung eines Obelisken in Konstantinopel, ist aus einem Block gehauen und mit dem Steinsockel, der auf jeder Seite eine Inschrift trägt, 12 Meter hoch. Zum Andenken hat sich der Gelehrte Johann Christoph Volkamer den einzigen Gedenkstein dieser Art in Nürnberg selbst gewidmet. Der Obelisk kam 1861 nach Hammer und damit in den Besitz der Familie von Forster.

17. Oktober 1967: Die Hieroglyphen von Hammer

© Gerardi

Der Gelehrte selbst erläuterte in dem Werk „Nürnbergische Hesperides“ die Bilderschrift der ägyptischen Priester im Altertum, die darin die Gedanken und Weisheit ihrer Zeit der Nachwelt überlieferten. Als der Obelisk errichtet wurde, äußerte er den Wunsch, „daß mir dieser Obeliscus ein Angedenken seyn möchte eines von ganz Europa bisher so sehr verlangten und gewünschten sichern und beständigen Friedens ...“ Das war vor mehr als 250 Jahren.

Für die übliche vierkantige Form des Obelisken fand der Gelehrte folgende Deutung: „Es hat dieser Obeliscus vier Seiten, so nach denen vier Theilen der Welt gerichtet stehen, um anzuzeigen, daß der in diesem Obelisco enthaltene heimliche Verstand sich über die ganze Welt und alle Theile der Welt erstrecke; und folglich auch die Lehre, die darinnen enthalten , allgemein seye, und druchgehends alle Welt angehe, und durch diejenigen, denen es in der Welt anbefohlen und anvertraut ist, über die Welt und die ihnen untergebene Menschen sollen ausgeübet und appliciret werden.“

An der Spitze des Obelisken sind sich die ersten drei Figuren oder Symbole sehr ähnlich; sie bilden nach Meinung Volkamers eine Art Überschrift und unterscheiden sich nur entsprechend der vier Himmelsrichtungen. Sie versinnbildlichen Theut, den Begründer der ägyptischen Lehre, und gute Geister, durch die die „Göttliche Würckung geschiehet“, wie Volkamer sagte.

Mit größter Sorgfalt erklärte der Gelehrte jedes einzelne Zeichen, das zusammen mit den anderen von dem Glauben der Menschen an die Götter erzählt, von denen Segen und Fruchtbarkeit für das Land am Nil erfleht wird.

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