17. September 1969: Birmanen reparieren Dieselloks

17.9.2019, 07:00 Uhr
17. September 1969: Birmanen reparieren Dieselloks

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Birma bezieht die „Stahlrösser“ aus der Bundesrepublik und läßt auch die für Wartung und Reparatur erforderlichen Fachkräfte hier ausbilden.

Die Gruppe aus Birma wird von zwei Führungskräften, dem Diplom-Ingenieur U Ko Lay als technischem Leiter und dem Captain-Officer Aung Myaing als organisatorischem Leiter begleitet. Sie erhalten beide eine informatorische Ausbildung über den ganzen Betrieb im Bundesbahn-Ausbesserungswerk Nürnberg, dem zweitgrößten der Bundesrepublik. Gleich ihnen, waren schon „Lehrlinge auf Zeit“ aus Ceylon, Indien, Osteuropa und den afrikanischen Staaten bei der Bundesbahn tätig.

1.700 Menschen sind in den riesigen Werkstätten und Verwaltungen in der Ingolstädter Straße beschäftigt. Die 17 Birmanen stehen sowohl mit Bundesbahnoberrat Erich Bednar, dem stellvertretenden Werksdirektor, und mit Bundesbahnrat Hartmut Kreiner, ihrem Betreuer, als auch mit ihren Arbeitskollegen in einem sehr guten Verhältnis. Freundlich, hilfsbereit, sehr interessiert und arbeitswillig werden sie charakterisiert.

Im Ausbesserungswerk Nürnberg, das auf einem 295.000 Quadratmeter großen Gelände untergebracht ist, werden jährlich etwa 80 Millionen DM an Löhnen, Gehältern und Stoffen „umgesetzt“. Allein im Lager für Diesellokomotiven und Triebwagen liegen fast 25.000 verschiedene Arten von Ersatzteilen, deren Wert ca. 12 Millionen DM beträgt.

775 Diesellokomotiven mit 1.000 bis 4.000 „Pferdestärken“, 52 Dieseltriebwagenköpfe, darunter alle TEE-Triebwagen, etwa 100 dazugehörige Mittel- und Steuerwagen sowie 810 Kleinlokomotiven mit Leitungen bis zu 250 PS werden in Nürnberg unterhalten. In den nächsten Jahren sollen weitere 450 Diesellokomotiven eingesetzt werden, darunter vierachsige mit einer Motorleistung von 2.500 PS und einer zusätzlichen Gasturbine mit 1.200 PS.

Doch jetzt schon bereitet die Zahl der Arbeitskräfte der Bundesbahn Sorgen. Auch bei ihr hat sich das 9. Schuljahr bemerkbar gemacht und wird in drei Jahren, wenn ein Gesellenjahrgang ausfällt noch größeres Kopfzerbrechen bereiten. Doch auch ausgelernte Schlosser, Dreher, Elektriker und andere „Stahlberufe“ sind sehr gefragt, denn die Lokomotiven dürfen nicht zulange in den Werkstätten stehen.

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