18. Mai 1970: Schwestern gesucht

18.5.2020, 07:00 Uhr
18. Mai 1970: Schwestern gesucht

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Die Kosten dafür sind mit 18 Millionen DM veranschlagt. Hans Häberlein, Verwaltungsdirektor der Krankenanstalten, gab uns einen detaillierten Überblick über die jetzt und in unmittelbarer Zukunft anstehenden Projekte. Die bisherige Küche – der Bau stammt noch aus dem vergangenen Jahrhundert und wurde seither mehrfach erweitert und modernisiert – muß heute knapp 2.700 Patienten, 500 Kunden der Werkküche und 600 Personen des Personals täglich versorgen.

Jährlich werden unter anderem 120.000 Kilogramm Fleisch, 95.000 Kilo Kartoffeln, 55.000 kg Wurst, 62.000 Eier, fast zwei Millionen Brötchen ausgegeben. Außerdem werden jährlich fast 10.000 Kilo Salz verbraucht.

Wichtigste Neuerung in dem Küchenneubau werden vier bis fünf Verteilerbänder – eine Art Fließbänder – sein, über die wesentlich rationeller die Essen ausgegeben werden können. Bis es aber soweit ist, muß noch weiter in die alte Küche investiert werden, um den steigenden Bedarf zu bewältigen. Im vergangenen Jahr flossen auf diesem Weg rund 450.000 DM aus der Stadtkasse in die Krankenhaus-Küche.

Nicht weniger dringlich war die Modernisierung der Wäscherei, in der pro Tag 8.000 Kilogamm – nach Feiertagen oft bis zu 15.000 Kilogramm Wäsche – gewaschen werden müssen. Im Jahr kommen so etwa 1,6 Millionen Kilogramm zusammen. Gegenwärtig wird eine vollautomatische Waschstraße für 430.000 DM installiert. Die Mangel- und Wäsche-Falt-Straße steht bereits.

Nicht unerwähnt bleiben sollen schließlich die bereits bestellten modernen medizinischen Geräte: ein Lungen-Funktions-Prüfgerät zur allgemeinen Diagnose (50.000 DM), eine völlig neuartige Röntgeneinrichtung für die urologische Klinik mit Bildverstärker bei Operationen (200.000 DM) sowie eine neue Sterilisationsanlage für rund 90.000 DM.

Alles das zeigt: Nürnbergs Stadtväter bemühen sich, das Beste aus ihrem Krankenhaus zu machen, doch bei aller Bereitwilligkeit zu Investitionen werden auch sie das Problem des Nachwuchses bei Pflegepersonal nicht lösen können. Um mit den Worten des medizinischen Direktors zu sprechen: hoffen wir, daß es eines Tages Krankenschwestern regnet.

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