26. Januar 1970: Fahrt mit Käte Strobel und Heidi I.

26.1.2020, 09:27 Uhr
26. Januar 1970: Fahrt mit Käte Strobel und Heidi I.

© Ranke

Zu der Ballonfahrt mit Startplatz Hauptmarkt hatte die Luftflotte des Prinzen Karneval eingeladen. Ungünstiges Wetter hatte zur Folge, daß Käte Strobel nicht von dem Prinzenpaar, sondern nur von Ihrer närrischen Tollität Heidi I. begleitet wurde. Prinz Bernd I. mußte zurückbleiben.

Wegen schlechter Sicht gab außerdem die Flugsicherung erst mit zwei Stunden Verspätung die Starterlaubnis für die zwei Fesselballone. Um 10.15 Uhr, nach eineinhalb Stunden, war der erste, 630 Kubikmeter Gas fassende Ballon Theinert I gefüllt. Käte Strobel und das Prinzenpaar stellten sich zu den Klängen der Trachtenkapelle Atlantik gegen 11.30 Uhr auf dem Hauptmarkt ein.

Langsam richtete sich auch der Ein-Mann-Ballon Theinert II, der einzige seiner Art im Bundesgebiet, auf, doch die Starterlaubnis ließ weiter auf sich warten. Heinz Theinert (50) – "so alt und noch so komisch" – trug als Leierkasten-Mann mit der dreijährigen Meerkatze Terry aus Neuguinea zur Unterhaltung bei: Als der Start bereits abgesagt werden sollte, kam die Nachricht vom Nürnbeger Tower: Start frei!

Mit einer Steiggeschwindigkeit von acht Metern pro Sekunde "schoß" Ballon Theinert I mit dem Piloten Erich Märkl (35) aus Augsburg gegen den Himmel und verschwand in 100 Meter Höhe hinter der geschlossenen Wolkendecke. Zwei Minuten später startete Theinert II. Eine Autokolonne von über zehn Fahrzeugen mit dem Präsidenten der Luftflotte Edmund Fürnkäs und seinem Gefolge startete ebenfalls. Ersten Meldungen des Flughafens zufolge fuhren die Ballons in Richtung Großkraftwerk – also ging‘s zunächst nach Lauf.

Über Telefon erhielt man dort die Meldung: der Wind hat gedreht. Die Ballone sind bei Heroldsberg gelandet. Zuvor waren Heidi I. und die Ministerin nach altem Ballonfahrerbrauch in luftiger Höhe vom Piloten getauft worden. Später erfuhren wir, daß der Ballon mit Prinzessin Heidi und Ministerin Käte Strobel an Bord vor der Landung 500 Meter vom Ortsrand Heroldsberg mehrere kleine Bäume geknickt hatte, bevor er am Waldrand landete. Der Ballon wurde dabei aufgeschlitzt.

In einem Heroldsberger Lokal, dem Treffpunkt vor der Heimkehr, erklärte Käte Strobel alias Reichsgräfin von Nürnberg: "Es war ganz herrlich." Prinzessin Heidi I., deren bessere Hälfte nach ihrem Start erklärt hat: "Ist leichter als eine Scheidung. Einfach die Frau in einen Ballon setzen und ...", pflichtete begeistert der prominenten Mitfahrerin bei. Immerhin hatte das Gefährt eine Höhe von über 2000 Meter erreicht.

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