400 Gäste weniger: Viele freie Plätze beim Winterball der FAU

21.1.2018, 22:04 Uhr
Echte Tanz-Profis standen am Samstag auf der Bühne.

© Horst Linke Echte Tanz-Profis standen am Samstag auf der Bühne.

Die Uni Erlangen-Nürnberg feiert ihr 275-jähriges Bestehen in diesem Jahr unter dem Motto "Wissen in Bewegung". Und so kamen 1300 Professoren, Studenten, Mitarbeiter und weitere Gäste am Samstag zum Universitätsball und bewegten sich ausgiebig auf den beiden Tanzflächen in der Meistersingerhalle.

"An einer Universität wird Wissen geschaffen, erlebt, weitergegeben und auch gefeiert", sagt Uni-Präsident Joachim Hornegger bei der Begrüßung. "Das Motto unseres Jubiläumsjahres passt heute Abend hervorragend." Dann laden er und das Nürnberger Tanzzentrum "Dance Maxx" zur Eröffnungspolonaise ein.

Statt Oberbürgermeister Ulrich Maly läuft Sportbürgermeister Klemens Gsell mit. Erlangens OB Florian Janik lässt sich von Bürgermeisterin Elisabeth Preuß vertreten. Selbst Stammgast Joachim Herrmann, bayerischer Innenminister, hat es heuer nicht geschafft. Dafür sind die Landtagsabgeordneten Petra Guttenberger, Horst Arnold und Arif Tasdelen zu Gast.

Außerdem führen Uni-Kanzler Christian Zens mit Ehefrau Birgit Pahl die Polonaise mit an, Michael Braun, Präsident der Technischen Hochschule Nürnberg, mit Ehefrau Gabriele und Susanne Kelling, Vize-Präsidentin der Nürnberger Hochschule für Musik mit Ehemann Stefan Denk. 

Wie Profis tanzen, zeigt die Showtanzformation „Colours of Dance“ des Tanz-Turnier-Clubs Erlangen beim ersten Auftritt des Abend. Das jüngste Mitglied ist 14 Jahre alt, das älteste 54. Zwei Standard-Tanzpaare und vier Latein-Paare zeigen Cha-Cha-Cha, Rumba, Samba, Tango, Foxtrott, Walzer und Jive. Damit das so gut aussieht, ist der Aufwand groß: Vier bis fünf Mal pro Woche trainieren sie, das Schminken und Umziehen für einen Auftritt dauert über eine Stunde und jedes der maßgeschneiderten Glitzerkleider kostet mehrere hundert Euro.

Tolle Showeinlagen

Daniel Hochsteiner bezeichnet sich selbst sogar als "besessen" von seiner Kunst, der Jonglage. Keulen, Bälle, Stöcke und als Höhepunkt bis zu fünf Tennisschläger wirbelt er in einer Geschwindigkeit durch die Luft, dass das Publikum Mühe hat zu folgen. Der gefragte Memminger kommt direkt von einem Fernsehauftritt in Berlin zum Uniball nach Nürnberg. "Das ist wie ein Studium, man muss jeden Tag lernen und üben, mehrere Jahre lang, um so gut zu werden", sagt er.

Lukas Kohl meistert beides gleichzeitig. Der 22-Jährige studiert Wirtschaftsingenieurwesen an der Friedrich-Alexander-Universität und ist zweifacher Weltmeister im Kunstradfahren. Zuletzt siegte er bei der WM in Österreich im Dezember. Seit er neun Jahre alt ist trainiert ihn seine Mutter, derzeit 2,5 Stunden am Tag. Er ist außerdem mehrfacher Deutscher- und Europameister. "Wenn ich in der Uni bin, ist das Kunstradfahren nur ein Hobby, aber wenn ich aufs Rad steige, ist die Uni Nebensache."

Weniger Gäste als im Vorjahr

Rund 400 Gäste weniger als sonst sehen die Showeinlagen an diesem Abend. Im vergangenen Jahr waren noch 1700 Gäste zum Hochschulball gekommen, diesmal sind es nur 1300, darunter etwa 250 Studenten. Der Rang im großen Saal, in dem das Max Barnabas Revueorchester spielt, ist so gut wie leer. Auch die Tische im Foyer – dort spielt die Tanzband "Groovy Flames" - sind nur vereinzelt besetzt. Die, die da sind, stört das nicht, sie tanzen noch lieber mit mehr Platz, bis um 2 Uhr nachts die Lichter angehen.

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